Gaspar Becerra
Gaspar Becerra (* 1520 in Baeza, Provinz Jaén; † 1570 in Madrid) war ein spanischer Maler, Bildhauer und Architekt der Renaissance.
Becerra ging frühzeitig nach Rom, studierte dort Raffael und Michelangelo und arbeitete unter Giorgio Vasari an den Fresken in den Sälen der Cancelleria. Um 1556 ließ er sich in Saragossa nieder. Sein Ruf führte ihn bald darauf in die Dienste des Königs Philipp II. Er arbeitete seitdem im Palast El Pardo und im Alcázar zu Madrid, war 1562 Hofbildhauer und 1563 königlicher Maler.
Seine Fresken im Alcázar verbrannten 1734. Im Pardo befinden sich von ihm noch Deckenmalereien aus der Perseus-Sage. Mehrere seiner Altarblätter und Skulpturen finden sich in Madrid und anderen spanischen Städten. Er hat namentlich in der Bildhauerei an der Verbreitung des italienischen Geschmacks in Spanien bedeutend mitgewirkt.
Von der Gründlichkeit der anatomischen Studien Becerras zeugen die von ihm gezeichneten Figuren für das Werk des Juan de Valverda (Rom 1556) sowie zwei für wissenschaftliche und künstlerische Zwecke gefertigte und in Gipsabgüssen verbreitete Statuen.