Gasbehälter Heckinghausen
Der Gasbehälter Heckinghausen, auch Heckinghauser Gaskessel, ist ein stadtbildprägender, 66,65 Meter hoher ehemaliger Gasbehälter im Wuppertaler Stadtteil Heckinghausen.
Gasbehälter Heckinghausen | |
Der Gasbehälter in Heckinghausen | |
Standortdaten | |
Staat: | Deutschland |
Region: | Nordrhein-Westfalen |
Stadt: | Wuppertal |
Baudaten | |
Bau: | 1950–1952 |
Stilllegung: | 1997 |
Technische Daten | |
Typ: | Niederdruck-/Trockengasbehälter |
Bauweise: | Scheibengasbehälter |
Höhe: | 66,65 m |
Nutzvolumen: | 60.000 m³ |
Grundriss: | ringförmig, polygonales Zwanzigeck mit Seitenlängen von jeweils 5,9 Metern |
Sonstiges | |
Baudenkmal seit 1998 |
Geschichte
Der Gasbehälter ersetzte die durch den Luftangriff auf Wuppertal-Barmen 1943 zerstörten Glockengasbehälter der „Gasanstalt an der Mohrenstraße“. Bereits 1946 reiften Pläne für einen Wiederaufbau, die jedoch erst drei Jahre später vom Wirtschaftsministerium der Landesregierung Nordrhein-Westfalen genehmigt wurden.[1]
Der Scheibengasbehälter in der Niederdruck-Gasspeichertechnik wurde in den Jahren 1950 bis 1952 vom MAN Werk Gustavsburg errichtet und fasst 60.000 m³ Gas. Die Gebäudeform wurde auf einem ringförmigen Fundament als ein polygonales Zwanzigeck mit einzelnen Seitenlängen von jeweils 5,9 Metern ausgeführt. Die Außenhülle bilden Bördelbleche, die vertikal an Mantelpfosten genietet und horizontal an diesen verschweißt wurden. Den unteren Abschluss bildet ein geschweißter Stahlblechboden. Damit ist diese Konstruktion die erste ihrer Art.
Auf unterschiedlichen Höhen umfassen drei Umgänge den Gasbehälter. Eine zickzackförmige Außentreppe führt zu dem geböschten Blechdach, auf dem ein kreisförmiger Entlüfter thront. Auch der Aufzugsschacht verläuft im Zickzack. Der Füllstandsanzeiger überspannt elf Bördelbleche an der Westseite. Eine Scherentreppe mit einer maximalen Höhe von 54,6 Metern führt im Inneren vom Dach zu der Gasscheibe.
1997 wurde der Gasbehälter außer Betrieb genommen und im Folgejahr unter Baudenkmalschutz gestellt, nachdem es zuvor wegen Abrissplanungen seitens MAN zu weitreichenden Diskussionen im Stadtteil gekommen war.
Bis zu seiner Schließung 2018 befand sich unmittelbar am Gasbehälter der Butan Club.
Im November 2018 begann der Innenausbau des Gasbehälters. Es entstand ein Systemgastronomie-Restaurant, ein Fitnessstudio, eine Dauerausstellung zum Thema Phantasie, Illusion und 3D-Projektmapping sowie die Lichtshow Die Wundermaschine. Zudem wurde ein Skywalk und eine Aussichtsplattform auf dem Dach des Behälters eingerichtet.[2][3][4] Der Gaskessel ist seit dem 15. Juni 2019 für die Öffentlichkeit zugänglich.[5]
Literatur
- Axel Föhl: Bauten der Industrie und Technik in NRW, Berlin 2000
Weblinks
- Eintrag In: Wuppertaler Denkmalliste
- offizielle Webseite des Gaskessels
Einzelnachweise
- Gerhard Dabringhausen: Heckinghausen: 1300 Jahre an der Grenze zwischen Rheinland und Westfalen. Books on Demand, 2012. ISBN 3-939843-22-9, S. 260 (→ online)
- RP ONLINE: Wuppertal: Der Gaskessel eröffnet im März 2019. Abgerufen am 11. Juni 2019.
- Im Gaskessel. Abgerufen am 11. Juni 2019 (deutsch).
- Wuppertaler Rundschau: Mit Bilderstrecke und Video: So spektakulär ist der Gaskessel! Abgerufen am 11. Juni 2019.
- Heckinghausen lockt die Besucher an. In: Westdeutsche Zeitung vom 14. Juni 2019.