Garküche (Braunschweig)
Die Garküche ist eine kleine Straße im Weichbild Altstadt in Braunschweig. Sie verbindet die Brabandtstraße mit dem Eiermarkt bzw. der Straße An der Martinikirche und verläuft auf der Südseite des Gewandhauses.
Garküche | |
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Basisdaten | |
Ort | Braunschweig |
Ortsteil | Innenstadt |
Anschlussstraßen | Brabandtstraße, Eiermarkt/An der Martinikirche |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr |
Geschichte
Die Garküche ist bis in das frühe 14. Jahrhundert – eventuell sogar bis in das Jahr 1291 – nachweisbar. Die darin befindlichen Fachwerkhäuser scheinen mehrheitlich dem Rat der Altstadt gehört zu haben, dies ist zumindest bis in das 18. Jahrhundert für fünf der Häuser belegt.[1]
Um 1330 war die Bezeichnung der Straße „achter den schernen“, wobei „schernen“ für Scharn stand. 1572 trug die Straße den Namen „de garkoken“, gefolgt von „in Garkuchen“ im Jahre 1606 und „auf der Garküchen“ 1671, dem Jahr, in dem die Stadt ihre Selbstständigkeit verlor. Seit 1758 heißt sie schließlich „Garküche“. In welchem Haus sich die namengebende Garküche befand, ist heute allerdings unbekannt.[1]
Die Häuserzeile auf der nördlichen Seite der Garküche grenzte direkt an das Gewandhaus. Bevor dort ab 1907 das Gebäude der Industrie- und Handelskammer Braunschweig nach Plänen des Architekten Georg Lübke entstand, war die Straße mit kleinen Fachwerkhäusern bebaut, deren Nordseiten sich direkt an die Südseite des Gewandhauses anlehnten. Lediglich das letzte Haus in dieser Reihe, das sich an der Ecke Garküche/An der Martinikirche (Nr. 9) befindet, wurde 1794 von Christian Gottlob Langwagen für den Opfermann der Martinikirche aus Stein erbaut.[2] Nachdem das Gebäude während des Zweiten Weltkrieges 1944 durch Bombenangriffe bis auf die Außenmauern fast vollständig zerstört wurde, wurde es 1946 in der Erscheinungsform von 1909 (als es an die neue IHK angebunden wurde) wiedererrichtet. Gegenüber dem von Langwagen erbauten Haus befand sich an der Ecke Garküche/Eiermarkt die seit 1476 belegte „Ratsapotheke“, die heute nicht mehr existiert.[3]
Literatur
- Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5
- Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1, Hameln 1993, ISBN 3-87585-252-4
- Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig, in: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, Band 1, Wolfenbüttel 1904
Weblinks
Einzelnachweise
- Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig, in: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, S. 43f
- Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1, S. 84f
- Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig, in: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte, S. 39