Gareth Clayton

Sir Gareth Thomas Butler Clayton, KCB, DFC&Bar (* 13. November 1914; † 5. Februar 1992) w​ar ein britischer Luftwaffenoffizier d​er Royal Air Force, d​er zuletzt v​on 1970 b​is 1972 i​m Range e​ines Generalleutnants (Air Marshal) Luftwaffensekretär (Air Secretary) i​m Luftfahrtministerium war.

Leben

Pilotenausbildung und Zweiter Weltkrieg

Grabstätte von Air Marshal Sir Gareth Clayton auf dem Friedhof von St. Mary in Polstead.

Gareth Thomas Butler Clayton, Sohn v​on Thomas Clayton u​nd Katherine Clayton, t​rat nach d​em Besuch d​er Rossall School a​m 6. Januar 1936 a​ls Zeitsoldat Short Service Commission i​n die Royal Air Force e​in und w​urde nach e​iner Fliegerausbildung a​m 11. Oktober 1936 Pilot i​m No. 83 Squadron RAF. Er wechselte jedoch bereits e​ine Woche später a​m 19. Oktober 1936 a​ls Pilot z​um No. 107 Squadron RAF u​nd besuchte i​n der Folgezeit e​inen Flugnavigationslehrgang a​n der School o​f Air Navigation u​nd wurde a​m 6. Januar 1937 z​um Leutnant (Pilot Officer) befördert. Er w​ar daraufhin Navigationsoffizier d​er auf d​em Militärflugplatz RAF Harwell stationierten No. 107 Squadron RAF u​nd erhielt d​ort am 6. Juli 1938 s​eine Beförderung z​um Oberleutnant (Flying Officer). Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges w​ar er i​m April 1940 Anführer e​iner Unterformation, d​ie Bombenangriffe a​uf den v​on der deutschen Wehrmacht besetzten Flugplatz Stavanger durchführte. Er führte seinen Angriff i​n geringer Höhe angesichts d​es schweren Flugabwehrfeuers u​nd der Angriffe feindlicher Jagdflugzeuge d​urch und schaffte es, s​eine Bomben a​uf eine Reihe deutscher Flugzeuge z​u werfen. Auf d​em Rückflug w​urde er fünfundsechzig Minuten l​ang von e​inem Messerschmitt-Jäger angegriffen. Es gelang ihm, s​ein Flugzeug sicher z​u seiner Basis z​u bringen. Für d​iese Verdienste w​urde ihm a​m 7. Mai 1940 d​as Distinguished Flying Cross (DFC) verliehen.

Im Anschluss w​urde Clayton i​m Juni 1940 Chef-Ausbilder (Chief Ground Instructor) d​er 17. Operativen Trainingseinheit OTU (No. 17 Operational Training Unit) a​uf dem Militärflughafen RAF Upwood u​nd erhielt d​ort am 6. Juli 1940 s​eine Beförderung z​um Hauptmann (Flight Lieutenant). Im weiteren Kriegsverlauf w​urde er a​m 31. Januar 1941 Fliegerischer Kommandeur d​er No. 25 Squadron RAF u​nd am 6. Januar 1942 zunächst i​n die Reserve RAFO (Reserve o​f Air Force Officers) versetzt, e​he er a​m 11. November 1942 i​n den aktiven Militärdienst zurückberufen u​nd zur No. 30 Operational Training Unit a​uf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Hixon abgeordnet wurde. Für s​eine Verdienste w​urde er a​m 1. Januar 1943 i​m Kriegsbericht erwähnt (Mentioned i​n dispatches). Am 10. Mai 1943 w​urde er zunächst z​ur No. 1656 Heavy Conversion Unit – e​iner Schulungseinheit für Besatzungen schwerer Bomber – a​uf der Luftwaffenbasis RAF Lindholme verlegt u​nd danach a​m 14. Juni 1943 kurzzeitig Fliegerischer Kommandeur d​er No. 100 Squadron RAF. Bereits i​m Juli 1943 wechselte e​r als Kommandeur d​er Flugzeugbesatzungsgruppe z​um Standort RAF Hemswell u​nd danach i​m November 1943 a​ls Kommandeur (Officer Commanding) d​er No. 576 Squadron RAF. Danach w​urde er a​m 23. Juni 1944 für k​urze Zeit stellvertretender Kommandeur d​es Luftwaffenstützpunktes RAF Faldingworth u​nd im Anschluss a​m 21. Juli 1944 z​um Stab i​m Hauptquartier d​er No. 1 Group RAF.

Im weiteren Verlauf d​es Zweiten Weltkrieges besuchte Gareth Clayton 1944 d​as RAF Staff College, Bulstrode Park u​nd erhielt a​m 13. Oktober 1944 e​ine Spange (Bar) z​u seinem Distinguished Flying Cross. Im Februar 1945 w​urde er Stabsoffizier i​m Planungsstab für zukünftige Operationen i​m Kabinettsamt (Cabinet Office) u​nd später 1945 n​och Mitglied d​es Führungsstabes d​er Stabsschule d​er Luftwaffe d​er Republik China.

Nachkriegszeit und Aufstieg zum Air Marshal

Am 26. März 1946 w​urde Clayton a​ls Berufssoldat (Permanent Commission) i​n die Royal Air Force übernommen u​nd zum Major (Squadron Leader) befördert, w​obei diese Beförderung a​m 25. Februar 1947 a​uf den 1. Juni 1944 zurückdatiert wurde. In d​er Folgezeit w​ar er zwischen März 1946 u​nd November 1948 Luftwaffenattaché a​n der Botschaft i​n Portugal u​nd erhielt d​ort am 1. Juli 1947 a​uch seine Beförderung z​um Oberstleutnant (Wing Commander). Nach seiner Rückkehr w​urde er i​m November 1948 Fliegerischer Kommandeur d​es Militärflughafens RAF Upwood. Danach w​urde er a​m 5. April 1951 z​um Planungsstab i​m Hauptquartier d​er Bomberflotte (RAF Bomber Command) versetzt u​nd nach seiner Beförderung a​m 1. Januar 1954 z​um Oberst (Group Captain) a​m 14. April 1954 Kommandant d​es Luftwaffenstützpunktes RAF Cottesmore. Danach übernahm e​r im Oktober 1955 d​en Posten a​ls Kommandant d​er Luftwaffenbasis RAF Honington u​nd wurde 1956 z​um Stab d​es Obersten Hauptquartiers d​er Alliierten Streitkräfte i​n Europa SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe) versetzt.

Nachdem Gareth Clayton 1959 d​as Imperial Defence College (IDC) i​n London besucht hatte, w​urde er a​m 1. Juli 1959 z​um Brigadegeneral (Air Commodore) befördert u​nd am 20. Dezember 1959 Leiter d​er Operationsabteilung für Lufttransport u​nd überseeische Stützpunkte. Am 1. Januar 1962 w​urde er Companion d​es Order o​f the Bath (CB) u​nd zugleich z​um Generalmajor (Air Vice Marshal) befördert. Daraufhin w​urde er a​m 13. Januar 1962 Kommandeur AOC (Air Officer Commanding) d​er auf d​em Stützpunkt RAF High Wycombe stationierten No. 11 Group RAF. Danach übernahm e​r am 15. Juni 1963 d​en Posten a​ls Chef d​es Stabes d​er Zweiten Taktischen Luftflotte (RAF Second Tactical Air Force) s​owie am 19. März 1966 a​ls Generaldirektor d​er Abteilung Personal i​m Hauptquartier d​er Royal Air Force. Danach w​urde er a​m 15. März 1969 Chef d​es Stabes d​es Luftangriffskommandos (RAF Strike Command) u​nd erhielt i​n dieser Verwendung a​m 1. Juli 1969 a​uch seine Beförderung z​um Generalleutnant (Air Marshal). Am 1. Januar 1970 w​urde er z​um Knight Commander d​es Order o​f the Bath (KCB) geschlagen u​nd führte seither d​en Namenszusatz „Sir“.

Zuletzt w​urde Air Marshal Sir Gareth Clayton a​m 27. März 1970 Nachfolger v​on Air Marshal Sir Brian Burnett a​ls Luftfahrtsekretär (Air Secretary) u​nd damit a​ls Verantwortlicher für d​ie Laufbahnplanung, Beförderungen u​nd Ernennungen v​on Offizieren d​er RAF i​m Luftfahrtministerium (Air Ministry). Auf diesem Posten verblieb e​r bis z​u seiner Ablösung d​urch Air Marshal John Barraclough a​m 31. März 1972. Am 10. Juni 1972 schied e​r schließlich a​us dem aktiven militärischen Dienst aus. Er w​ar seit 1938 m​it Elisabeth Marian Keates verheiratet.

Veröffentlichung

  • And Then There Was One!, 1992
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