Gaius Cestius Epulo
Gaius Cestius Epulo († vor 12 v. Chr.) war ein römischer Politiker der späten Republik oder der frühen Kaiserzeit. Er gehörte der plebejischen gens Cestia an und ist vor allem aufgrund seines Grabmals, der sogenannten Cestius-Pyramide, bekannt.
Gaius Cestius Epulo wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. geboren, sein Vater hieß Lucius. Seine Verwandten Gaius Cestius und Lucius Cestius bekleideten am Ende der Republik (44/43 v. Chr.) die Prätur. Cestius Epulo selbst war Volkstribun, Prätor sowie Mitglied des Priesterkollegiums der septemviri epulonum. Seine Ämterlaufbahn ist nur durch die Inschriften an der Ost- und Westseite seines Grabmals in Rom, der an der via Ostiensis gelegenen Cestius-Pyramide, bekannt.[1]
Die Gedenkschrift eines Säulensockels benennt – neben Familienmitgliedern – Marcus Vipsanius Agrippa, den engsten Vertrauten des Augustus, als einen seiner Erben.[2] Außerdem ist auf dem Säulensockel eine Klage über eine amtliche Verfügung (aedilis edictum) zu lesen, möglicherweise jene aus dem Jahr 18 v. Chr., die übertriebene, verschwenderische Beisetzungen untersagte und die Grabbeigaben reglementierte. Da Agrippa 12 v. Chr. starb, kann die Fertigstellung des Bauwerks vor dessen Tod datiert werden.
Literatur
- Friedrich Münzer: Cestius 7. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,2, Stuttgart 1899, Sp. 2005.
- Hans Georg Gundel: Cestius I 5. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1117.
- Karl-Ludwig Elvers: Cestius [I 4]. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 1077.