Gabelmann
Der Gabelmann-Brunnen (fränkisch: Goblmoo) ist ein barocker Brunnen mit der Darstellung des römischen Meeresgottes Neptun in der Bamberger Altstadt.
Der Bamberger Volksmund nennt die Neptunfigur wegen ihres Dreizacks „Gabelmann“. Der Platz unterhalb des Brunnens ist ein beliebter Treffpunkt in der Bamberger Fußgängerzone.
Geschichte
Ludwig Krug, Ratsherr in Bamberg zog im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts nach Nürnberg, wo er auch verstarb. Seiner Heimatstadt vermachte er testamentarisch 800 Gulden zur Errichtung eines Brunnens. Nachdem die Stadt Nürnberg sich weigerte, das Geld auszubezahlen, wurde dieser Betrag – versteckt in einer Salzscheibe – von den Krugschen Testamenterien nach Bamberg verbracht.
Jedoch erst 1566 verwirklichte der Rat der Stadt Bamberg den letzten Willen seines ehemaligen Mitglieds und ließ durch Meister Jorg Walbergk von Dressen, damals Bürger in Kulmbach, einen Brunnen errichten.
Literarischer Niederschlag
Gabelmann war auch der Name einer Alternativzeitung in den 1980er Jahren, die für ihren engagierten Journalismus den Theodor-Heuss-Preis erhielt.
Der Bamberger Mundartdichter Hans Morper erwähnte den Gabelmann in mehreren Gedichten, so wie zum Beispiel in diesem:
Hei, do steht der Gobl-Mo!
Außn is a Gitter dro.
Inna drinna, aus vier Röhrn.
tonn sie a weng Wasser möhrn;
wenns glitzert in der Sunna,
dann merkst, des is a Brunna![1]
(Übertragung: Hei da steht der Gabelmann! Außen ist ein Gitter dran. Innen, aus vier Röhren, drücken sie ein wenig Wasser; wenn es in der Sonne glitzert, dann merkst du, dass es ein Brunnen ist.)
Einzelnachweise
- Zitiert aus „Heimat im Spiegel“. Bamberg, 1994. ISBN 387052345X
Literatur
- Wolfgang Wußmann: Treff’ mer uns am Gab’lmann. 2004, ISBN 3831314357.