G.I. Joe (Brieftaube)
G.I. Joe (* 24. März 1943 in Algier; † 3. Juni 1961 in Detroit) war eine berühmte Brieftaube der US-amerikanischen Armee mit Einsätzen in Nordafrika und Italien. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gehörte sie dem US Army Pigeon Service an. Neben Cher Ami zählt G.I. Joe zu den berühmtesten Brieftauben der Welt.
Leben
G.I. Joe wurde schon kurz nachdem er[1] geschlüpft war von der US Army zur Überbringung von Nachrichten eingesetzt. Zunächst überbrachte der junge Brieftäuberich in Tunesien, vor allem bei Bizerta, militärische Nachrichten. Er wurde allerdings nur wenige Monate später nach Italien verlegt.
Der berühmteste Einsatz von G.I. Joe fand am 18. Oktober 1943[1] in der kleinen italienischen Stadt Calvi Vecchia statt. Der 56. Britischen Brigade war es gelungen, die Stadt ohne größere Gegenwehr der deutschen Truppen einzunehmen. Mit diesem Umstand hatten die Alliierten nicht gerechnet. Die US-amerikanische Armee sollte nämlich der britischen Armee durch Luftangriffe auf Calvi Vecchia deren Einnahme erleichtern. Allerdings schlug jede versuchte Kontaktaufnahme mit den Verbündeten, um den Angriff zu stoppen, fehl. G.I. Joe wurde deshalb mit der Überbringung der wichtigen Nachricht betraut. Er legte die 30 Kilometer zum US-amerikanischen Kommandostützpunkt in nur 20 Minuten zurück und traf noch vor Abheben der Kampfflugzeuge ein. G.I. Joe wird deswegen die Rettung von über 100 Soldaten und tausenden Zivilisten zugeschrieben.
Aufgrund des Einsatzes von G.I. Joe wurde ihm im November 1946 feierlich die britische Kriegsauszeichnung Dickin Medal für Tiere vom Lord Mayor of London verliehen.[2]
Sein restliches Leben verbrachte G.I. Joe zunächst in den Taubenschlägen der „Racing Pigeon Hall of Fame“ bei New York City sowie ab 1957 im zoologischen Garten der Stadt Detroit, wo er schließlich im Alter von 18 Jahren verstarb.
Einzelnachweise
- 18. Oktober 1943: Winton T. Prater: Carrier Pigeon “GI Joe” wins medal, World War II Today; abgerufen am 21. November 2014.
- American Racing Pigeon Union: G.I. Joe