Fugger-Glött
Die Reichsgrafen Fugger von Glött sind eine Linie der Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger von der Lilie. Sie waren in Glött (Landkreis Dillingen an der Donau) begütert. 1869 verkauften die Fugger-Glött das Schloss Glött an die Regens-Wagner-Stiftungen.
Geschichte
Die Herrschaft Glött wurde 1537 von Anton Fugger (1493–1560) erworben. Sein Sohn Hans Fugger (1531–1598) erbte die Herrschaften Glött, Kirchheim, Burg Stettenfels und Duttenstein. Der Urenkel Anton Fuggers, Johann Ernst, begründete die inzwischen im Mannesstamm erloschene Linie Fugger-Glött als Zweig der Fugger von der Lilie.
Der Ort Glött wurde Sitz der Herrschaft der Reichsgrafen Fugger-Glött mit den Orten Baumgarten (1621 wurde die Herrschaft Baumgarten von den Fuggern gekauft), Dürrlauingen, Hafenhofen, Windhausen und Winterbach. Auf Grund der Rheinbundakte 1806 kam die Herrschaft im Rahmen der Mediatisierung zum Königreich Bayern. „Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Fugger-Glött die 1537 erworbene Herrschaft Glött und die Herrschaften Hilgartsberg, Oberndorf am Lech und Ellgau.“[1] 1869 verkauften die Fugger von Glött das Schloss Glött. Das Fuggerschloss Kirchheim/Schwaben, seit 1551 im Besitz der Fugger, kam 1878 an die gräfliche Linie Fugger von Glött.
Joseph-Ernst Fugger von Glött (1895–1981) war kinderlos und adoptierte seinen Neffen Albert (1932–2020), Sohn seiner älteren Schwester Maria (1894–1935) und Ferdinand Graf von Arco-Zinnebergs (1882–1940), der den Namen Graf Fugger von Glött annahm und das Fuggerschloss Kirchheim/Schwaben erbte.
Familienmitglieder (Auswahl)
- Joseph Wilhelm von Fugger-Glött (1683–1749), Domherr in Köln und Konstanz
- Johann Karl Philipp von Fugger-Glött (1691–1748), Domherr und Chorbischof des Domkapitels zu Köln, Kanonikus des Stiftskapitels zu Ellwangen und Kanonikus von St. Gereon in Köln
- Franz Karl Joseph von Fugger-Glött (1708–1769), Titularbischof von Domitiopolis, Weihbischof in Konstanz (1739–1769)[2]
- Anton Ignaz von Fugger-Glött (1711–1787), Bischof der Diözese Regensburg sowie Reichsfürst des zugehörigen Hochstifts; Fürstpropst des Kanonikerstifts Ellwangen
- Felix Adam Joseph von Fugger-Glött (1719–1770), Domherr in Köln und Konstanz sowie Chorbischof des Kölner Domkapitels
- Leopold Fugger von Glött (1797–1859), königlich bayerischer Regierungsbeamter
- Theodor Fugger von Glött (1823–1850), Freiheitskämpfer von 1849, Teilnehmer am Aufstand in der bayerischen Rheinpfalz
- Fidelis Ferdinand von Fugger zu Glött (1795–1876), deutscher Politiker und Baumwollfabrikant (1795–1876), deutscher Politiker und Baumwollfabrikant
- Hermann Joseph von Fugger-Glött (1833–1902), deutscher römisch-katholischer Theologe
- Joseph Fugger von Glött (1869–1903), deutscher Offizier der Kaiserlichen Schutztruppe und Leiter der deutschen Kolonialverwaltung in Adamaua
- Carl Ernst Fürst Fugger von Glött (1859–1940), Kronoberstmarschall und Präsident der Kammer der Reichsräte des Königreichs Bayern
- Joseph-Ernst Fugger von Glött (1895–1981), deutscher Politiker der CSU
- Albert Graf Fugger von Glött (1932–2020), deutscher Jurist, Betriebsleiter, Denkmalschützer und Politiker der CSU
Literatur
- Werner Meyer (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Landkreises Dillingen an der Donau. München 1972, ISBN 3-486-43541-8. (Reihe: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Kunstdenkmäler von Schwaben. Bd. VII. Landkreis Dillingen an der Donau)
- Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Hgg. vom Landkreis Dillingen a. d. Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 128.
Weblinks
Einzelnachweise
- Köbler, S. 128
- http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bfuggg.html