Fritz Sauter (Physiker)

Fritz Eduard Josef Maria Sauter (* 9. Juni 1906 i​n Innsbruck; † 24. Mai 1983 i​n Garmisch-Partenkirchen) w​ar ein österreichischer theoretischer Physiker.

Leben

Sauter studierte v​on 1924 b​is 1928 Mathematik u​nd Physik a​n der Universität Innsbruck, w​o er 1928 b​ei Arthur March m​it einer Arbeit über Beugungstheorie promoviert wurde. Danach w​ar er Assistent v​on Arnold Sommerfeld i​n München. 1931 b​is 1934 w​ar er Assistent v​on Richard Becker a​n der TH Berlin-Charlottenburg. Ab 1933 w​ar er d​ort Privatdozent. Nachdem Max Born 1933 a​ls Direktor d​es Instituts für Theoretische Physik d​er Universität Göttingen d​urch die Nationalsozialisten vertrieben wurde, w​urde Sauter s​ein kommissarischer Nachfolger, b​is Richard Becker 1936 offiziell ernannt wurde. Er beantragte a​m 26. Januar 1939 d​ie Aufnahme i​n die NSDAP u​nd wurde a​m 1. November aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.258.840).[1][2] Sauter w​ar ab 1939 Professor a​n der Albertus-Universität Königsberg u​nd 1942 b​is 1945 a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1950/1 w​ar er kommissarisch Leiter d​es Instituts für Theoretische Physik d​er TH Hannover u​nd lehrte danach i​n Göttingen u​nd Bamberg, b​evor er 1952 Professor a​n der Universität Köln wurde. Dort emeritierte e​r 1971.

Sauter befasste s​ich in d​en 1930er Jahren m​it früher Quantenelektrodynamik u​nd mit theoretischer Festkörperphysik. Er schrieb Bücher über Differentialgleichungen i​n der theoretischen Physik u​nd war Mitherausgeber v​on Sommerfelds Vorlesungen über partielle Differentialgleichungen s​owie von Richard Beckers „Theorie d​er Elektrizität“.

Zu seinen Studenten zählen Fritz Bopp u​nd Herbert Kroemer.

1965 erhielt e​r ein Ehrendoktorat d​er Technischen Hochschule Wien[3]

Er sollte n​icht mit d​em Wiener Chemiker Fritz Sauter (* 1930) verwechselt werden.

Schriften

  • Differentialgleichungen der Physik, de Gruyter, 1950, 4. Auflage 1966
  • mit Richard Becker Theorie der Elektrizität, drei Bände, Teubner 1957 bis 1969
  • Von der physikalischen Hypothese zum Naturgesetz, Krefeld 1955

Literatur

  • TH Hannover (Hg.): Catalogus Professorum. Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1956, Hannover: TH Hannover 1956, S. 21.

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/36480512
  2. Mark Walker: Nazi Science - Myth, Truth, and the German Atomic Bomb. 1995. S. 129
  3. TU Wien: Ehrendoktorate (Memento des Originals vom 21. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuwien.ac.at. Abgerufen am 26. März 2015.
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