Fritz Grawert († 1476)
Fritz Grawert (* um 1410 in Lübeck; † 1476 auf Riepenburg) war ein deutscher Ratsherr der Hansestadt Lübeck im 15. Jahrhundert.
Grawert war der Sohn des aus Stendal stammenden Kaufmanns, Zirkelherrs und Lübecker Bürgers Fritz Grawert († 1449 in Lübeck). Seine Mutter war Adelheid (Taleke) Brekewold († 1429).
Seit 1447 gehörte er der patrizischen Zirkelgesellschaft an. Er wurde 1460 in den Rat der Stadt erwählt. Von 1470 bis zu seinem Tod nahm er die Lübecker Interessen als Amtmann auf Schloss Riepenburg wahr.
Aus mehreren Urkunden geht hervor, dass er oft belehnt wurde. In einer Urkunde vom 19. Juni 1449 heißt es: „Die Brüder Hans und Curt von Quitzow belehnen Fritz, Curt, Achim, Hermann, Fritze und Hans Grawert mit 3 Hufenzehnten im Gericht zu Berge. Zeugen: Hans Kalve, Jacob Tornow, Pawe Ostermarke, Levin Lintze, ... Legbede (Bürger zu Stendal), Kurt Brodd,... Griper (Bürger zu Tangermünde), Peter Dabertzm und Zabel Rulouw (Bürger zu Perleberg), Kratz u. Hans Kok (Bürger zu Werben).“[1]
Er bewohnte in Lübeck das Haus Breite Straße 13. Wie bereits sein Vater, der eins der ersten Legate für das 1413 gegründete Kloster Marienwohlde gestiftet hatte, versorgte auch er gemeinsam mit seinem Bruder Cord das Kloster, in dem mindestens ein Verwandter („Herr Bernd“) lebte, mit zahlreichen Stiftungen.[2]
Grawert heiratete Abelke (Adele) geb. Bere (* 1420 in Lübeck), Tochter des Kaufmanns, Ratsherrn und Lübecker Bürgermeisters, Johann Bere (* um 1395 in Lüneburg; † 3. Juli 1451 in Lübeck) und dessen Ehefrau Margarete Boitin. Abelke ist im Testament ihres Bruders Hermann Bere 1479 als Witwe erwähnt und erbte 200 Mark Lübsch.[3]
Fritz und Abelkes Tochter Ilse Grawert heiratete in Lübeck oder Stendal den Stendaler Bürgermeister Hans Goldbeck II. († 1497 in Stendal).[4]
Literatur
- Emil Ferdinand Fehling: Lübeckische Ratslinie, Lübeck 1925, Nr. 544.
Einzelnachweise
- Landesarchiv Sachsen-Anhalt, U 21 V, Nr. 260 (Benutzungsort: Magdeburg). Abgerufen am 3. Februar 2022.
- Heinrich Dormeier: Neue Ordensniederlassungen im Hanseraum. Lübecker Stiftungen zugunsten des Birgittenklosters Marienwohlde bei Mölln, in: Oliver Auge / Katja Hillebrand (Hrsg.): Klöster, Stifte und Konvente nördlich der Elbe. Zum gegenwärtigen Stand der Klosterforschung in Schleswig-Holstein, Nordschleswig und den Hansestädten Lübeck und Hamburg; QFGSH 120 (2013); S. 261–366; S. 299
- Testament des Hermann Bere vom 25. April 1479.
- zeitlebenszeiten: Grauert (Grawert). Abgerufen am 13. November 2021.