Friedrich von Vegesack

Friedrich v​on Vegesack (* 3. Oktober 1725 i​n Körchow, Herzogtum Mecklenburg-Schwerin; † 10. November 1778 i​n Stockholm, Königreich Schweden) w​ar ein deutscher Offizier s​owie Unternehmer i​n Mecklenburg u​nd Schweden.

Leben

Der Vater Eberhard von Vegesack war ein deutschbaltischer Major in schwedischen und holsteinischen Diensten, der sich in Mecklenburg niedergelassen hatte. Die Mutter Agnes Oesterhold war eine Tochter des mecklenburgischen Oberst Hans Ernst von Zühle und von Anna Maria von Gerstenberg. Friedrich von Vegesack trat zunächst in die Dienste der holländischen Armee, wo er in den Rang eines Hauptmanns (Kapitän) befördert wurde.

1754 e​rbte er d​as Gut i​m mecklenburgischen Zühr a​us dem Erbe d​es Schwiegervaters. In d​en folgenden Jahren gelangte e​r in d​en Besitz weiterer Güter i​n Drönnewitz u​nd Bantin i​n Mecklenburg s​owie Bentin, Bökenitz, Neuenkirchen u​nd Zumwolde i​n Schwedisch-Pommern. 1766 musste e​r das Gut Zühr a​us finanziellen Gründen verkaufen. Seit dieser Zeit l​ebte er i​m damals schwedischen Wismar.

1768 gründete e​r mit Johann August v​on Starck u​nd anderen d​ie Freimaurerloge Drei Löwen i​n Wismar u​nd wurde d​eren Meister.[1][2]

1769 erhielt e​r die Konzession z​um Betreiben e​iner der ersten Lotterien i​n Mitteleuropa i​n Wismar.[3][4] Bereits 1772 k​am es z​u erheblichen finanziellen Problemen d​es Unternehmens.[5]

Friedrich von Vegesack zog nach Stockholm und wurde dort königlicher Lotteriedirektor. 1776 erhielt er auch die Kontrolle über die gesamte Branntweinproduktion in Schweden.

Ehe und Nachkommen

Friedrich v​on Vegesack w​ar mit Sofia Magdalena von Blücher (1741–1830), e​iner Tochter d​es mecklenburgischen Gutsbesitzers Ernst Ludwig v​on Blücher u​nd Elisabeth Oelgard v​on Kittendorf verheiratet. Sie hatten d​ie Kinder

  • Friedrich Eugen von Vegesack (* 1762)
  • Eberhard Ernst Gotthard von Vegesack (1763–1818), Generalleutnant
  • Barbara Elisabeth Eleonore von Vegesack (1764–1775)
  • Sophia Agnes Gertrud von Vegesack (1764–1829), lebte in Schweden
  • Ludwig Otto Friedrich von Vegesack (* 1765), in schwedischen und holländischen Diensten
  • Magdalena Friederike Ulrike von Vegesack (* 1766)
  • Elisabeth Charlotte Auguste von Vegesack (1767–1770)
  • Dagobert Roderich Achilles von Vegesack (1769–1850), preußischer Major, Polizeipräsident in Danzig
  • Melusine Henriette Juliane von Vegesack (1770–1862)
  • Carl Heinrich Emil (* 1771)

Einzelnachweise

  1. The three lions lodge at Wismar Bernheim
  2. Handbuch der Freimaurerei. 2., völlig umgearbeitete Auflage von Bennungs Enzyklodädie der Freimaurerei. Dritter Teil. Leipzig 1867. S. 404, mit falschem Jahr (1778)
  3. Matthias Müller: Das Entstehen neuer Freiräume. Vergnügen und Geselligkeit in Stralsund und Reval im 18. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019. S. 81–85, bis dahin gab es Lotterien nur in Wien, Brüssel und Berlin, siehe Anja Amend-Traut, u. a. (Hrsg.): Geld, Handel, Wirtschaft, 2013, S. 35
  4. Johann Carl Dähnert: Sammlung gemeiner und besonderer Pommerscher und Rügischer Urkunden. Zweyter Band. Stralsund 1786. S. 389f.
  5. Anja Amend-Traut, Albrecht Cordes, Wolfgang Sellert (Hrsg.): Geld, Handel, Wirtschaft: Höchste Gerichte im Alten Reich als Spruchkörper. 2013, S. 35–37
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