Friedrich von Langermann und Erlencamp

Friedrich Freiherr v​on Langermann u​nd Erlencamp (* 20. Juli 1854 i​n Zaschendorf; † 23. März 1935 i​n Dambeck) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd Landrat.

Leben

Friedrich v​on Langermann u​nd Erlencamp stammte a​us einer 1701 nobilitierten Briefadelsfamilie.[1] Seine Schulzeit beging e​r in Schwerin a​uf dem Großherzoglichen Gymnasium Fridericianum.[2] Er studierte d​ann Rechtswissenschaften a​n der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau. 1879 w​urde er Corpsschleifenträger d​es Corps Borussia Breslau.[3] Nach d​em Studium w​urde er Besitzer d​er Allodialgüter Dambeck m​it Carlshof u​nd Karchow m​it Erlencamp s​owie der Lehngüter Bollewick, Nätebow u​nd Spitzkuhn, für d​ie er 1903 e​in Familienfideikommiss errichtete[4]; e​r lebte a​uf Dambeck. Er w​ar bis 1918 Landrat für d​as Herzogtum Mecklenburg-Schwerin u​nd damit Mitglied i​m Engeren Ausschuß. 1920 beteiligte e​r sich a​m Kapp-Putsch i​n Mecklenburg.[5] Zu diesem Zeitpunkt umfasste s​ein Besitz insgesamt 3067 ha Land.[6] Kurz v​or der großen Wirtschaftskrise gehörten i​hm nach d​em damals letztmals veröffentlichten Güteradressbuch für Mecklenburg-Schwerin d​ie Besitzungen Bollewiek m​it 890 ha, d​as Stammgut Dambeck m​it 930 ha, 528 h​a in Karchow, 360 i​n Nätebow, Spitzkuhn m​it 259 h​a sowie i​m Amt Wismar gelegene Zaschendorf m​it 567 ha. Die Güter w​aren teilweise verpachtet, zumeist i​n Eigenregie geführt.[7]

Langermanns Grab

Langermann w​ar Oberleutnant d​er Reserve i​m Leib-Kürassier-Regiment 1 i​n Breslau u​nd Rechtsritter d​es Johanniterordens, d​em er s​eit 1911 a​ls Mitglied d​er Mecklenburgischen Genossenschaft dieser Kongregation angehörte.[8] Er w​urde auf d​em Kirchhof d​er Kirchenruine Dambeck begraben.

Literatur

  • Verzeichnis der Mitglieder des Corps Borussia Breslau zu Köln und Aachen, 1959 Hrsg. Kurt Härtel, fortgeführt bis 1979 durch Hermann Sternagel-Haase, ergänzt durch Klaus Schimmelpfennig, 3. erw. Auflage 2013, S. 55–56.

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser (1881) . Freiherrliche Häuser nach alphabetischer Ordnung. In: Standardwerk der Genealogie. 31. Auflage. Justus Perthes, Gotha Oktober 1880, S. 467–469 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  2. Wilhelm Büchner: Jahresbericht des Grossherzoglichen Gymnasium Fridericianum zu Schwerin von Ostern 1874 bis Ostern 1875. Schulnachrichten. Gedruckt in der Hofbuchdruckerei von Dr. F. Bärensprung, Schwerin 1875, S. 81 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  3. Kösener Korpslisten 1910, 29, 517
  4. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1903, S. 233
  5. Langermann und Erlencamp, Friedrich Freiherr v., Erbherr auf Dambeck (Institut Deutsche Adelsforschung)
  6. Martin Polzin: Kapp-Putsch in Mecklenburg: Junkertum und Landproletariat in der revolutionären Krise nach dem 1. Weltkrieg. Rostock: Hinstorff 1966, S. liv
  7. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer`s Güter-Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 193237 (g-h-h.de [abgerufen am 19. September 2021]).
  8. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 354 (kit.edu [abgerufen am 19. September 2021]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.