Friedrich von Ammon

Wilhelm Friedrich Philipp v​on Ammon (* 16. Februar 1791 i​n Erlangen; † 18. September 1855 ebenda) w​ar ein deutscher Professor für Evangelische Theologie, Erlanger Stadtpfarrer u​nd Dekan.

Familie

Er entstammte bayerischem u​nd sächsischem Adel, d​er aus Nürnberg stammte. Ammon w​ar der Sohn d​es königlich sächsischen Oberhofpredigers Christoph Ammon (1766–1850), Vizepräsident d​es evangelischen Landeskonsistoriums i​n Dresden, u​nd dessen erster Ehefrau Elisabetha Breyer (1771–1822), Tochter d​es Theologen Johann Friedrich Breyer. Vater Christoph w​urde mit seinen Brüdern m​it Diplom v​om 21. September 1824 i​n den Adelsmatrikel d​es Königreichs Bayern einverleibt u​nd hatte z​udem die Erlaubnis erhalten s​ich mit seinen Nachkommen dieses Adels a​uch im Königreich Sachsen bedienen z​u dürfen.[1]

Ammon heiratete a​m 24. Juni 1824 i​n Gunzenhausen (Mittelfranken) Mathilde Klingsohr (* 21. August 1805 i​n Gunzenhausen; † 21. Mai 1845 i​n Erlangen).

Leben

Ammon studierte a​n der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen u​nd der Universität Jena. Am 13. Februar 1809 w​urde er i​m Corps Baruthia, n​och im selben Jahr a​uch im gerade gestifteten Corps Guestphalia Jena recipiert.[2] Baruthia entzog i​hm zweimal d​as Band. Er w​urde 1813 i​n Erlangen z​um Dr. phil. promoviert.[3] Im selben Jahr ordiniert, wirkte e​r als Pfarrer i​n Buttenheim u​nd ab 1817 i​n Untermerzbach. 1819 kehrte e​r als Archidiakon a​n der Neustädter Kirche (Erlangen) n​ach Erlangen zurück. Von 1823 b​is 1855 wirkte e​r als Dekan. Nach d​er Habilitation 1820 w​ar er zugleich Privatdozent für Theologie i​n Erlangen, a​b 1821 außerordentlicher Professor u​nd Zweiter Universitätsprediger.

Schriften

  • Einige Worte der Erinnerung, gesprochen am Grabe unseres geliebten Freundes Carl Franz Donauer. Erlangen (Kunstmann) o. J. (1811).
  • Zwey Predigten bey seinem Amtswechsel zu Merzbach und Erlangen gehalten. Bamberg u. a. (Goebhardt) 1820.
  • Andachtsbuch für Christen evangelischen Sinnes. Bamberg-Würzburg (Goebhardt) 1820.
  • Christliche Religionsvorträge. Bamberg-Würzburg (Goebhardt) 1821.
  • Andachtsbuch für die heranblühende Jugend. Bamberg 1822 (?)
  • Predigt über Psalm 21,2-8 am 16. Februar 1824, als am 25jährigen Regierungsjubelfest Seiner Majestät, des Königs von Baiern, gehalten. Erlangen (Palm & Enke) 1824.
  • Predigten über vorgeschriebene und freie Texte. Frankfurt a. M. (Wesché) 1825.
  • Das Bild eines christlichen Gelehrten im hohen Alter: Predigt zum Gedächtniß des ... Herrn M. Johann Friedrich Breyer ... am X. Sonntage nach Trinitatis 1826. Erlangen (Kunstmann) 1826
  • Geiler von Kaisersbergs Leben, Lehren und Predigten. Erlangen (Palm & Enke) 1826.
  • Bilder und Gleichnisse aus Geiler von Keysersbergs Seelenparadiese. Programm zur Ankündigung der homiletischen Preisaufgabe für das Jahr 1826. Erlangen (Junge) 1826; Rückblick auf die vormalige Sophien- und Universitätskirche zu Erlangen. Programm zur Ankündigung der homiletischen Preisvertheilung für das Jahr 1826, Erlangen (Junge) 1826; Rudolph's und Ida's Briefe über die Unterscheidungslehren der protestantischen und katholischen Kirche, Dresden-Leipzig (Arnoldi) 1827.
  • Evangelisches Jubelfestbuch zur dritten Säcularfeier der Augsburger Confession, oder die Augsburger Confession, Geschichte ihrer Uebergabe und ihrer ersten und zweiten Säcularfeier. Erlangen (Palm & Enke) 1829.
  • Luther, wie er sich selber schildert. Programm, zur Ankündigung der homiletischen Preisverleihung am 25. August 1829. Erlangen 1829.
  • Predigt am 25. Juni 1830 als am 3. Säcularfeste der Uebergabe der Augsburger Confession zu Erlangen gehalten, Erlangen (Kunstmann) 1830; Fragment über die Verpflichtung des Geistlichen zu Krankenbesuchen in der Seuche: Programm zur Ankündigung der homiletischen Preisvertheilung für das Jahr 1831 und der Preisaufgabe für 1832. Erlangen (Kunstmann) 1831; Denkmal der dritten Säcularfeier der Uebergabe der Augsburger Confession in den deutschen Bundesstaaten, Erlangen (Palm & Enke) 1831.
  • Galerie der denkwürdigsten Personen, welche im XVI., XVII. und XVIII. Jahrhunderte von der evangelischen zur katholischen Kirche übergetreten sind. Erlangen (Palm & Enke) 1833.

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1941, Seite 6, Verlag Justus Perthes, Gotha 1941
  • Renate Wittern (Hrsg.): Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743-1960, Teil 1: Theologische Fakultät. Juristische Fakultät. Erlangen 1993, S. 5f (PDF-Datei).
  • Johannes Wischmeyer: Friedrich von Ammon. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 25–31.

Einzelnachweise

  1. Christoph von Ammon: Genealogische Nachweisung des Familienadels der von Ammon im Königreiche Baiern und Sachsen. 1824. Digitalisat
  2. Kösener Korpslisten 1910, 125/28
  3. Dissertation: L. Coelii Lactantii Firmiani Opiniones De Religione In Systema Redigens.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.