Friedrich Warzok
Friedrich Warzok (* 21. September 1903 in Rogowa[1]; † unbekannt) war ein deutscher Lagerleiter und SS-Führer. Warzok war Kommandant der Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska.
Warzok war von Beruf Maurer. Er wurde 1931 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 573.961[2]) und der SS (SS-Nr. 23.262[2]), in der er 1942 den Rang eines Hauptsturmführers erreichte.[1]
Nach dem Überfall auf Polen war er ab März 1940 Führer des Volksdeutschen Selbstschutz im Kreis Warschau. Im Oktober 1941 wechselte er in den Stab des SS- und Polizeiführers im Distrikt Galizien. Danach war er als Leiter mehrerer Zwangsarbeiterlager im Raum Zloczow eingesetzt.[1]
Er war als Nachfolger von Gustav Willhaus ab Juli 1943 Lagerleiter des Zwangsarbeitslagers Lemberg-Janowska.[3][4] Ab März 1945 war er im KZ Neuengamme eingesetzt.[1]
Warzok floh nach dem Ende des Dritten Reichs mithilfe römisch-katholischer Geistlicher über die Rattenlinie zunächst nach Kairo.[5]
Simon Wiesenthal nannte Warzok in seiner Kriegsverbrecherliste, die er 1945 an die US-Armee übergab.
Das Simon Wiesenthal Center zählt ihn zu den zehn meistgesuchten Nationalsozialisten im Fokus der United Nations War Crimes Commission.[6]
- Auszeichnungen
Trivia
In Philip Kerrs Roman Das Janus-Projekt[7] kommt Warzok als Randfigur bei seiner Flucht auf der Rattenlinie vor.
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
- Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1945. Oldenbourg, München 1997, ISBN 3-486-56313-0.
Belege
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 656
- Friedrich Warzok auf http://www.dws-xip.pl
- Janowska.
- Photo Archives.
- Nazi-Jäger bitten Ägypten um Mithilfe. 20min.ch.
- From Times Wire Services: Names of 10 Most Wanted Nazis Released by Wiesenthal Center. 14. Oktober 1987.
- (Originaltitel: The One from the Other). Deutsch von Cornelia Holfelde-von der Tann. Taschenbuchausgabe. Rowohlt, Reinbek 2009, 446 S., ISBN 978-3-499-24607-4