Friedrich Küsthardt
Friedrich Küsthardt (* 30. Januar 1830 in Göttingen; † 8. Oktober 1900 in Hildesheim) war ein deutscher Bildhauer, Kunstgewerbler und Kunstschriftsteller.
Leben
Küsthardts Eltern waren der „Form-Schneidermeister“ (Schuster) Conrad und Wilhelmine Friederike Justine, geb. Wielert. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen zeigte er früh eine Begabung zum Drechseln und Schlossern. Nach dem Willen der Eltern machte er eine Lehre bei einem Buchbinder, bis der Bruder des Meisters ihn aus Konkurrenzneid mit dem Messer bedrohte. Im Konfirmandenalter präparierte er für Rudolf Wagner im Physiologischen Institut Säugetiere und Vögel und machte dabei seine ersten Erfahrungen in plastischer Anatomie. Er arbeitete als Kupferstecher für medizinische Zwecke und als Präparator.
In Hannover wandte er sich der Bildhauerei zu. In Frankfurt arbeitete er unter Eduard Schmidt von der Launitz an dessen Gutenberg-Denkmal. 1857 ging er an die Münchner Akademie und besuchte 1857/58 Rom.
1859 ließ er sich in Hildesheim nieder, wo er an der neugegründeten Bauschule ein Lehramt innehatte, von 1889 bis 1899 als Professor. Er tat sich hervor in der Grabmalkunst.
In Hamburg schuf er auf dem Ohlsdorfer Friedhof die Grabmäler für die Familien Wex (1888), Stahmer (1897/1898, Engel) und Hoyer (1900).[1]
Seine Söhne waren Helfried, Georg, Albert, Erwin und Friedrich d. J. (1870–1905).
Literatur
- Küsthardt, Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 76.
- W. Schmitz: Giessener Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 4, S. 64.
Einzelnachweise
- Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler. Verlag Hans Christians, Hamburg 1990.