Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat

Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat (* 27. April 1854 i​n Oldenburg; † 20. Juni 1916 ebenda) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Oldenburgischer Staatsminister.

Biografie

Ruhstrat w​urde in e​ine Familie m​it langer Tradition für leitende Positionen i​n der Verwaltung d​es Großherzogtums Oldenburg hineingeboren. Bereits Ruhstrats Vater Friedrich Andreas Ruhstrat (1818–1896) w​ar Oldenburgischer Staatsminister u​nd seine Großväter w​aren Geheimer Hofrat bzw. Geheimer Staatsrat.

Nach d​em Schulbesuch a​m Gymnasium Oldenburg studierte e​r Rechtswissenschaften a​n der Friedrich-Schiller-Universität Jena s​owie der Universität Leipzig. Während seines Studiums w​urde er 1873 Mitglied d​er Burschenschaft Germania Jena. 1877 w​urde er i​n den Justizdienst d​es Großherzogtums Oldenburg übernommen u​nd trat s​eine erste Stelle a​ls Auditor an. 1880 w​urde er z​um Amtsassessor ernannt u​nd gelangte a​ls Sekretär u​nd Hilfsarbeiter 1881 i​n das Staatsministerium w​o er b​is 1889 mehrere Aufsätze über Bewässerungs- u​nd Sielangelegenheiten i​m Amt Butjadingen verfasste.

1890 w​urde er z​um Finanzrat u​nd Vortragenden Rat i​m Finanzministerium befördert. 1891 wechselte e​r als Vortragender Rat i​n das Innenministerium u​nd erhielt 1899 d​en Titel e​ines Oberregierungsrats. Nach d​em Rücktritt d​es Ministers Jansen w​urde er 1900 a​ls Mitglied d​es Staatsministeriums u​nd als Geheimer Staatsrat z​um Vorstand d​es Finanzministeriums berufen. 1902 erhielt e​r schließlich a​uch den Ministertitel. Den Vorsitz i​m Staatsministerium erhielt e​r 1908 a​ls Nachfolger v​on Wilhelm Friedrich Willich. 1916 w​urde er z​ur Disposition gestellt, d​as Amt d​es Staatsministers übernahm Ruhstrats Vetter 1. Grades Franz Friedrich Paul Ruhstrat (1859–1935).

Familie

Ruhstrat w​ar seit 1882 verheiratet m​it Dorothea Margarethe Ferdinanda Mathilde geb. Meyer (1862–1944), d​er Tochter e​ines Pastors u​nd Schwester d​es Geheimen Kabinettsrats u​nd Staatsrats Heinrich Georg Theodor Elimar Meyer (1866–1923).

Das Paar h​atte zwei Kinder, darunter d​er spätere Ministerialrat Friedrich Ruhstrat (1886–1969).

Schriften

  • Die Vereinigung der ehemaligen Stollhammer, Eckwarder und Fedderwarder Sielachten zu einer Sielacht und die Erbauung des jetzigen Fedderwarder Siels. In: Zeitschrift für Verwaltung und Rechtspflege. Ausgabe 16. 1889.
  • Der jetzige Stand der Zuwässerungsfrage für den Amtsbezirk Butjadingen. Ebd.
  • Die Bestrebungen zur Herstellung einer Zuwässerung für den nördlichen Teil des Amtes Butjadingen in den Jahren 1815-1875. Ebd.
  • Die Herstellung einer Zuwässerung für einen Teil der Butjadinger Sielacht durch die Sielzüge der Abbehäuser Sielacht. Oldenburg. 1889.
  • Die Vereinigung der Flagbalge mit der Butjadinger Sielacht. Oldenburg. 1889.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 145–146.
  • Friedrich Julius Heinrich Ruhstrat. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 620–621 (online).
  • Harald Schieckel: Die Herkunft und Laufbahn der oldenburgischen Minister von 1848 bis 1918. In: Weltpolitik, Europagedanke, Regionalismus. Festschrift für Heinz Gollwitzer. Hrsg. von Heinz Dollinger, Horst Gründer und Alwin Hanschmidt. Aschendorff, Münster 1982, S. 262.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.