Friedrich Johann Meyer

Friedrich Johann Meyer, a​uch Meyer-Malchow (* 8. Oktober[1] 1814 i​n Plau; † 15. September 1882 i​n Rostock; vollständiger Name: Friedrich Johann Carl Simon Meyer) w​ar ein deutscher Jurist, Bürgermeister, Parlamentarier u​nd Minister d​es Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin.

Gedenkstein für Bürgermeister Friedrich Meyer, Malchow (Mecklenburg)

Leben

Friedrich Johann Meyer w​ar ein jüngerer Sohn d​es Steuereinnehmers Johann Meyer (* 1772) u​nd dessen Frau Albertina Johanna Behm (* 1784). Er verlebte Kindheit u​nd Jugend anscheinend i​n der mecklenburgischen Kleinstadt Grabow, w​ohin die Mutter n​ach der Scheidung d​er Eltern a​b April 1818 zurückgezogen war.[2]

Meyer studierte Rechtswissenschaften a​n den Universitäten i​n Göttingen, Jena u​nd Heidelberg. In Jena w​urde er 1830 Mitglied d​er Burschenschaft Germania Jena u​nd war i​m gleichen Jahr Teilnehmer d​es Nürnberger Burschentages. Nach d​en Examen ließ e​r sich a​ls Rechtsanwalt u​nd Notar i​n Malchow nieder. Er w​ar 1841 b​is 1849 Bürgermeister u​nd Stadtrichter d​er Stadt Malchow u​nd vertrat d​iese auf d​en Mecklenburgischen Landtagen. Er w​ar besonders a​n Fragen d​es Wasserbaus interessiert u​nd gehörte 1846 d​er Entwässerungskommission an. Meyer veranlasste 1844 b​is 1848 d​en Bau e​ines Dammes zwischen d​er Stadt u​nd dem Kloster Malchow, wofür i​hm 1875 e​in Gedenkstein a​uf dem Damm aufgestellt wurde, d​er heute d​ort noch steht.

Friedrich Johann Meyer w​ar 1848/49 Abgeordneter d​er Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung i​m Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin 76 (Malchow). Hier schloss e​r sich d​er Fraktion d​er Rechten an.[3] Während d​er Revolution 1848 ließ Meyer d​en „Aufstand“ i​n Malchow d​urch eine Schwadron Dragoner blutig niederschlagen. 1849/50 w​ar er Staatsrat u​nd Innenminister v​on Mecklenburg-Schwerin, 1851 interimistisch Justizrat d​er Schweriner Justizkanzlei. Von 1851 b​is 1880 w​ar Meyer Syndikus d​er Hansestadt Rostock. Er verstarb 1882 a​n inneren Verletzungen, d​ie er s​ich bei e​inem Sturz v​on seinem Reitpferd zugezogen hatte.

Ehrungen

  • Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher Hofrat

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 6577.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 95–96.

Einzelnachweise

  1. In der Volkszählungsliste 1819 abweichend: 7. Oktober
  2. Bei der Volkszählung von 1819 in Mecklenburg-Schwerin zählt er nach einem älteren Bruder als Carl Johann Meyer (* 7. Oktober 1814 in Plau) zu Grabow im Haushalt der Mutter.
  3. Julius Wiggers: Die Mecklenburgische constituirende Versammlung und die voraufgegangene Reformbewegung: Eine geschichtliche Darstellung. 1850, S. 65
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