Friedrich Johann Christian Heinrich von Seebach
Friedrich Johann Christian Heinrich Freiherr von Seebach (geb. 17. November 1767 in Eisleben[1]; gest. 22. Mai 1847 in Weimar in der Altenburg)[2] war Oberstallmeister und preußischer Generalmajor.
Familie
Friedrich Johann Christian Heinrich Freiherr von Seebach entstammt der Stedtener Linie der Familie von Seebach. Verheiratet war er mit Henriette Sophie Wilhelmine von Seebach geb. von Stein-Nordheim. (1773–1817).
Leben und Wirken
1790 war er in Weimar Premierleutnant (ein Rang, der dem Dienstgrad Oberleutnant entspräche), Kammerjunker und Stallmeister, 1802 Kammerherr, 1802 Major, 1808 Oberst, 1814 Oberstallmeister und 1815 Generalmajor.[3] Er war mit dem Großherzog Carl August befreundet und begleitete diesen auf Reisen. 1813 wurde nach den Übertritt Carl Augusts auf die Seite der Alliierten unter von Seebach ein Freiwilligenbataillon aufgestellt. 1811 ließ Seebach die Altenburg in Weimar errichten, welche namentlich durch Franz Liszt zu einem Zentrum des Weimars des Silbernen Zeitalters wurde. Sein Grab befindet sich im Erbbegräbnis auf dem Historischen Friedhof in Weimar.[4]
Der Grabstein an einer Wandstelle auf dem Historischen Friedhof Weimar besagt, dass er Wirklicher Geheimrat, Oberstallmeister, Freund Carl Augusts und Goethes Amtskollege war. Er wird da auch für das Jahr 1813 als "Retter Weimars vor den Franzosen" bezeichnet.
Er selbst kam in Gefechten zwischen den Franzosen und der Verbündeten am 22. Oktober 1813 in arge Bedrängnis, bei der seine Hündin Belotte ihm das Leben rettete. Im Sommer 1822 wurde im Garten der Altenburg für sie aus Sandstein ein Gedenkstein errichtet mit der Inschrift vorn: "Hier ruht Belotte. Sie war ihrem ersten und letzten Herrn treu", hinten: "Sie rettete ein Menschenleben", seitlich: "1808-1822".[5]
Varia
Es gibt eine Darstellung einer Jagdausfahrt Carl Augusts von 1825, die im Jahr 1831 Carl August Schwerdgeburth zeichnete.[6] Die Jagddroschke des Herzogs begleiten auf der Farblithographie von Schwerdtgeburth: neben ihm in der Droschke sitzend General von Seebach, der Leibjäger Möbius auf dem Dienersitz hinten und der Landjägermeister von Fritsch zu Pferde. Hinter der Kutsche, welche der Leibkutscher Hake lenkt, folgen die Hunde und die weitere Jagdgesellschaft zu Pferde.[7]
Weblinks
- Porträt auf www.portraitindex.de
- Eintrag im Histor. Familienlexikon der Schweiz
- Porträt auf www.deutsche-digitale-bibliothek.de
- Zum Verhältnis Goethe zu den Generalen in den Befreiungskriegen: Erich Weniger: Goethe und die Generale der Freiheitskriege, Metzler Verlag, Stuttgart 1959.[8]
Einzelnachweise
- https://www.einegrossefamilie.de/egf/abfrage.pl?aktion=person_zeigen&person_id=82291&sprache=de
- Jutta Hecker schreibt für 1847: Im Frühling des Jahres 1847 - das Buch über die Stallwirtschaft ist bis zur Seite 544 gediehen - legt sich der Erbauer des Hauses zum Sterben nieder; genau in der gleichen Zeit, in der sich in Kiew die Lebenswege des weltbekannten Klaviervirtuosen Franz Liszt und die der russischen Fürstin Caroline von Sayn-Wittgenstein für immer miteinander verbinden. Am 22. Mai wird der Sarg Friedrich von Seebachs aus der Altenburg herausgetragen., in: Jutta Hecker: Die Altenburg. Geschichte eines Hauses, Gustav Kiepenheuer, Weimar 1958, S. 73. Das hier erwähnte Buch über die Stallwirtschaft ist nie erschienen.
- So die Angaben zu seinen wichtigsten Stationen in: Goethes Gespräche Biedermannsche Ausgabe, Bd. V: Nachklang/Nachträge/Register, hrsg. von Wolfgang Herwig, München 1998, S. 508.
- Art: Seebach 1. Friedrich Johann von, In: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 397 f.
- Art. Gedenkstein Hund Belotte, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 137. -Jutta Hecker: Die Altenburg – Geschichte eines Hauses. Kiepenheuer Verlag, Weimar 1958, S. 57.
- Gedenkblatt mit Friedrich von Seebach und Friedrich August Freiherr von Fritsch
- Gert-Dieter Ulferts u. a.: Schloß Belvedere: Schloß, Park und Sammlung. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin / Weimar 1998, S. 136 Abb. 114.
- Die kleine Weimarische Generalität wird auf Seite 219 Anm. 110 in einer Fußnote abgehandelt als gehöre sie nicht zu der Fragestellung! Dass Goethes Beziehungen zu dieser sehr eng gewesen sind, kann beinahe als selbstverständlich angesehen werden hinsichtlich der Tatsache, dass er auch Sachsen-Weimarischer Kriegsminister, wenn auch lange vor den Befreiungskriegen war. Adolf Stern: Goethe als Kriegsminister, in: Die Grenzboten : Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, Jg. 57 (1898), Zweites Vierteljahr, S. 333–341. online Goethe war während des Bayerischen Erbfolgekrieges bestrebt, die preußischen Werbeoffiziere nicht in Weimarischen Landen agieren zu lassen. Auch wollte er keine Allianzen mit kleinen Fürstentümern, da diese ebenfalls nur untergeordnete Bedeutung gehabt hätten, im Konfliktfall aber aufgerieben worden wären.