Friedrich Ernst Koch (Komponist)
Friedrich Ernst Koch (* 3. Juli 1862 in Berlin; † 30. Januar 1927 ebenda) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.
Leben
Koch entstammte einer Künstlerfamilie. Der Vater und zwei Brüder, darunter Max Friedrich Koch, waren bekannte und erfolgreiche Historienmaler der Kaiserzeit, die sich auf Monumentalgemälde spezialisiert hatten.
Koch lehrte am Berliner Lessing-Gymnasium. Er war Schüler von Friedrich Kiel. Bereits 1891 trat er in der Sing-Akademie zu Berlin mit dem Berliner Philharmonischen Orchester mit eigenen Kompositionen auf. Er wurde 1917 Theorie- und Kompositionslehrer an der Berliner Musikhochschule und übernahm 1920 als Nachfolger Engelbert Humperdincks die Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste (Berlin). Hochschule und Akademie waren zu der Zeit noch institutionell verbunden.
Koch trat als Komponist unter anderem mit einer Oper, einer Messe, mit Kantaten, Oratorien, Symphonien, Orchester- und Chorwerken in Erscheinung.
Friedrich Ernst Koch starb 1927 im Alter von 64 Jahren in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.[1]
Werke (Auswahl)
- Symphonie Nr. 1, Von der Nordsee, d-Moll, für Orchester, op. 4, Leipzig etc., Breitkopf & Härtel, 1891
- Symphonie Nr. 2, G-Dur, op. 10, Berlin, Bote & G. Bock
- Petite Suite, für Violine und Klavier, op. 12, London, Augener & Co, 1900
- Lateinische Messe, G-Dur, für 4 Singstimmen, 2 Violinen, obligate Orgel und 2 Hörner ad lib., op. 14, München, Falter
- Drei Charakterstücke, Duo, für Violoncello und Klavier, op. 17, München, Aiblinger, 1897
- Das Sonnenlied, für Chor, Einzelstimmen, Orchester und Orgel, nach Worten des „Sôlarliodh“ von Max Bamberger, op. 26, Bote & G. Bock, 1901
- Halleluja!, Festkantate für Chor, Einzelstimmen und Orchester, op. 27, Quedlinburg, Vieweg, 1902
- Von den Tageszeiten, Oratorium nach eigenen Worten, für Chor, Einzelstimmen, Orchester und Orgel, op. 29, Leipzig, Kahnt Nachf., 1905
- Die deutsche Tanne. Ein Idyll aus dt. Bergeswald nach eigenen Worten, für tiefe Männerstimme, Chor und Orchester, op. 30, Leipzig, Kahnt, 1906
- Deutsche Rhapsodie, Konzert für Violine und Orchester, op. 31, Leipzig, C. F. Kahnt Nachfolger, 1907
- Die Sündflut, Oratorium nach der Bibel und eigenen Worten, für Einzelstimmen, Chor, Orchester und Orgel, op. 32, Leipzig, Rahter, 1910
- Die Hügelmühle, Tragische Oper in 3 Aufzügen (mit freier Benutzung der gleichnamigen Erzählung von Karl Gjellerup), op. 41, Leipzig, Selbstverlag, 1917
- Die Weissagung des Jesaias, Kammerkantate zur Weihnachtszeit für vierstimmigen gemischten Chor, Sopran-Solo, Streichinstrumente, 2 Waldhörner und Orgel ad lib. oder mit Orgel allein, op. 42, Leipzig, Leuckart, ca. 1900
- Gethsemane, Lamento für Orgel, Orgel solo, op. 44, Leipzig, C. F. Kahnt, 1920
Literatur
- Thomas-M. Langner: Friedrich Koch. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 262 f. (Digitalisat).
- Thomas-M. Langner: Koch, Friedrich E. (Ernst). In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Band 7, Bärenreiter, Kassel [et al.] 1958
Weblinks
Einzelnachweise
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 304.