Friedrich Emmerling
Johann Christian Friedrich Emmerling (* 3. Juli 1801 in Arnstadt; † 18. Dezember 1879 ebenda) war 20 Jahre (Ober-)Bürgermeister von Arnstadt im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.
Familie
Friedrich Emmerling war ein Sohn des Fleischhauers Johann Christian Heinrich Emmerling (* 1757, † 8. November 1813) und dessen Frau Johanna Elisabethe Christiane geb. Hempel (* 1767, † 2. November 1813).[1] Er heiratete am 2. Mai 1833 in Arnstadt Friederike Amalie Schönherr (* 14. August 1803 in Arnstadt; † 27. Januar 1863 ebenda), Tochter des Kaufmanns Bernhard Heinrich Schönherr und Witwe des Stadtschreibers und Regierungsadvokaten Carl Georg Wilhelm Hartmann.[2] Der Sohn Ernst Friedrich Gustav (* 14. April 1834)[3] wurde Goldschmied. Emmerlings Tochter Friederike Eleonore Louise (1835–1909) war mit Eduard Louis Maempel (1827–1908) verheiratet.[4] Deren erste Tochter (Emmerlings Enkelin) Emilie Maempel (* 1856) heiratete den Erben von Arnstadts Friedrichsmühle, Robert Maempel (1849–1905), einen Enkel des Hamburger Konsuls Ernst Maempel. Die zweite Tochter Antonie Ida Maempel (1857–1905) war später die Ehefrau des Landtagsabgeordneten Benjamin Kiesewetter.
Emmerling war von Beruf Goldschmied.
Politik
Von 1851 bis 1856 war Emmerling zweiter Bürgermeister von Arnstadt. Ab 1857 war er Erster Bürgermeister[5] mit einer Dienstzeit von 12 Jahren; ab Oktober 1858 mit dem Titel „Oberbürgermeister“.[6] Zum Ende dieser Zeit wurde ihm eine 3-jährige Verlängerung genehmigt.[7] Im Herbst 1871 wurde er krankheitshalber vorübergehend beurlaubt; sein Stellvertreter war der Stadtverordnetenvorsitzende Julius Hülsemann.[8] Hülsemann wurde dann auch am Jahresende als sein Nachfolger verpflichtet.[9]
Vom 28. Juni 1847 bis zum 27. März 1848 war Emmerling Mitglied des Schwarzburg-Sondershäuser Landtags als Stellvertreter für Christian Theodor Zimmermann im Wahlkreis der Stadt Arnstadt. Nach der Märzrevolution war er zwischen dem 28. August und dem 16. Oktober 1848 für den Wahlkreis der Stadt Arnstadt erneut Landtagsabgeordneter. Er vertrat liberale Positionen.
Ehrungen
Im September 1863 wurde er mit dem Titel Fürstlicher Rat geehrt.[10] 1867 wurde er mit dem Verdienstkreuz des Herzoglichen Sachsen-Ernestinischen Hausordens[11] und 1870 mit dem Königlich preußischen Kronenorden IV. Klasse[12] ausgezeichnet.
Literatur
- Stammbaum der Familie Maempel vom Jahre 1710 bis 1894. [Arnstadt] o. J. (S. 6, 7, 15f.)
- Jochen Lengemann (Mitarbeit: Karl-Heinz Becker, Jens Beger, Christa Hirschler, Andrea Ziegenhardt): Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Sondershausen 1843–1923. Biographisches Handbuch. 1998. ISBN 3437353683. (S. 169f.: Kurzbiographie; S. 317: Genealogische Graphik.)[13]
- Andrea Kirchschlager: Bürgermeister und Rat der Stadt Arnstadt vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Festschrift anläßlich der 750-Jahrfeier der Verleihung des Stadtrechts an Arnstadt am 21. April 1266 durch Abt Heinrich von Hersfeld. Arnstadt: Verlag Kirchschlager 2016, S. 49 (Porträt S. 48). (mit Korrekturen und Ergänzungen gegenüber Lengemann)
Einzelnachweise
- Todesangaben der Eltern in Arnstädtische wöchentliche Anzeigen und Nachrichten vom 6. und vom 13. November 1813, S. 360 und 368.
- Heiratsanzeige und Kirchenamtsangabe in Arnstädtisches Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 4. Mai und 20. Juli 1833, S. 75 und 125.
- Geburtsangabe in Arnstädtisches Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 28. Juni 1834, S. 122.
- Heirat am 26. April 1855; Angabe in Privilegirtes Arnstädtisches Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 23. Juni 1855, S. 227.
- Zweiter Bürgermeister war dann Adolph Kehl (1805–1875). (Kirchschlager S. 75.)
- Fürstlich Schwarzb. Regierungs- und Intelligenz-Blatt vom 2. Oktober 1858, S. 421.
- Der Deutsche 1870 Nr. 55.
- Der Deutsche 1871 Nr. 112
- Der Deutsche 1871 Nr. 157.
- Der Deutsche 1863 Nr. 116.
- Der Deutsche 1867 Nr. 62.
- Der Deutsche 1870 Nr. 85.
- Einige Angaben in Lengemann S. 169 betreffen nicht Friedrich Emmerling, sondern den Konsistorialassessor Carl Emmerling als Abgeordneten im Erfurter Unionsparlament.