Friedrich Carl zu Castell-Castell
Friedrich Carl zu Castell-Castell (* 22. Juli 1864 in Castell bei Kitzingen; † 3. Januar 1923 in München) war Fürst zu Castell-Castell[1] und deutscher Standesherr des Königreichs Bayern.
Leben
Fürst Friedrich Carl war der Sohn des Grafen Friedrich Carl Wilhelm Ernst, Graf und Herr zu Castell-Castell (1826–1886) und der Gräfin Emma zu Solms-Rödelheim und Assenheim (1831–1904). Friedrich Carl zu Castell-Castell war ein Politiker und Soldat. Er war Oberst à la suite. Er erhielt den Ehrentitel eines Doktors honoris causa der Universität Würzburg.
Am 7. März 1901 erhob Prinzregent Luitpold als Zeichen der Wertschätzung die beiden Vettern Friedrich Carl zu Castell-Castell und Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen, den Vater Graf Alexanders von Faber-Castell, in den Fürstenstand. Friedrich Carl war erblicher Reichsrat der bayerischen Krone und Mitglied der Kammer der Reichsräte des Bayerischen Landtags. Er verstarb 1923 im Alter von 58 Jahren.
Ehe und Nachkommen
Friedrich Carl heiratete am 26. Juni 1895 in Merseburg Gertrud Gräfin zu Stolberg-Wernigerode (* 5. Januar 1872; † 29. August 1924). Das Paar hatte acht Kinder:
- Antonia (* 18. April 1896; † 4. Mai 1971)
- ⚭ 1918 Heinrich XXXIX. Reuß zu Köstritz (* 23. Juni 1891; † 24. Februar 1946)
- Carl (* 8. Mai 1897; † 10. Mai 1945)
- ⚭ 1923 Anna-Agnes Prinzessin zu Solms-Hohensolms-Lich (* 11. Januar 1899; † 8. September 1987)
- Constantin Friedrich (* 27. Oktober 1898; † 2. November 1966)
- ⚭ 1933 Luitgardis Gräfin von Rechteren-Limpurg (* 4. März 1908; † 3. April 1989)
- Margarethe (* 27. Oktober 1899; † 24. Dezember 1969)
- ⚭ 1922 Udo Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (* 8. September 1896; † 28. Dezember 1980)
- Wilhelm Friedrich (* 12. Dezember 1901; † 11. November 1968)
- ⚭ 1930 Ella Hutt (* 25. September 1905; † 30. Mai 1980)
- Georg Friedrich[2] (* 12. Oktober 1904; † 6. September 1956)
- ⚭ 1938 Gudrun von Eichel gen. Streiber (* 12. August 1919; † 22. Mai 1997)
- Emma (* 8. Juni 1907; † 17. November 2004)
- ⚭ 1934 Eugen Johann Anton Freiherr von Lotzbeck (* 24. Februar 1882; † 22. Mai 1942)
- Dorothea Renata (* 11. Oktober 1910; † 1. Mai 1934)
Literatur
- Eckart Conze, Monika Wienfort: Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, Böhlau Verlag Köln 2004.
- Wolfgang Graf zu Castell-Castell, Jesko Graf zu Dohna: 950 Jahre Castell – Zur Geschichte des Hauses 1057–2007. (Casteller Hefte, 32). Castell 2007.
- Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Deutscher Adel und Nationalsozialismus., Fischer Taschenbuch Verlag, 3. Auflage: April 2010, S. 179 f.
- Jesko Graf zu Dohna: Carl Fürst zu Castell-Castell, in: Casteller Hefte, Heft 26, Castell 1998, S. 17.
Weblinks
- Friedrich Carl zu Castell-Castell, Fürst
- Genealogien des Hauses Castell
- Friedrich Carl zu Castell-Castell in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
Anmerkungen
- 1901 wurden die Castell-Castell und die Castell-Rüdenhausen in den erblichen bayerischen Fürstenstand erhoben, das jeweilige Familienoberhaupt der beiden Linien führte daraufhin den Erstgeburtstitel Fürst. Mit dem Artikel 109 WRV (Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919) wurde festgelegt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben sind. Die ehemaligen Adelsbezeichnungen wurden als Titel abgeschafft und sind seither nur noch Teil des Familiennamens. In der Monarchie übliche Erstgeburtstitel wie hier Fürst oder Nachfolgetitel wie hier Erbgraf sind keine Namensbestandteile. Der reguläre und bürgerliche Familienname lautet seit der Abschaffung der Monarchie hier Graf bzw. Gräfin zu Castell-Castell oder Graf bzw. Gräfin zu Castell-Rüdenhausen.
- NSDAP-Mitglied, Castell-Castell, Georg Graf zu, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 95