Friedrich August Schäfer

Friedrich August Schäfer (* 13. Februar 1810 i​n Offenbach a​m Main; † 18. Oktober 1880 ebenda) w​ar vom 7. April 1849 b​is 3. Januar 1859[1] ehrenamtlicher Bürgermeister v​on Offenbach a​m Main.[2] Nach i​hm ist i​n Offenbach d​ie „Schäferstraße“ benannt.

Leben

Schäfer w​ar der Sohn d​es Werkmeisters Johann Jakob Schäfer u​nd dessen Ehefrau Adelheid Philippine geborene Hunckel (auch: Hinckel). Friedrich August Schäfer, d​er evangelischer Konfession war, heiratete Charlotte geborene Petri. Er l​ebte als Fabrikant i​n Offenbach.

Politik

Die Offenbacher Schultheißen und Bürgermeister walteten von 1726 bis 1858 im Obergeschoss eines kleinen Hauses am Marktplatz ihres Amtes, welches im Volksmund „Mehlwaage“ genannt wurde. Nachdem die dortigen Räumlichkeiten zu klein geworden waren, veranlasste Bürgermeister Friedrich August Schäfer kurz vor Ablauf seiner Amtszeit den Erwerb eines ehemals fürstlichen Stadthauses an der Frankfurter Straße. Die Stadtverwaltung von Offenbach nutzte das Gebäude bis zum Jahr 1921 als Rathaus. Das Haus wurde 1943 durch einen Fliegerangriff zerstört.[3] Im Jahr 1851 wurde unter Leitung des Bürgermeisters Friedrich August Schäfer der Aufbau einer modernen Wasserversorgung in Angriff genommen. 1859 besaß Offenbach – als eine der ersten mittelgroßen Städte Deutschlands – eine zentrale, den hygienischen Erfordernissen entsprechende Quellwasserversorgung.[4]

Von 1862 b​is 1866 gehörte e​r der Zweiten Kammer d​er Landstände d​es Großherzogtums Hessen an. Er w​urde für d​en Wahlbezirk Starkenburg 3/Langen gewählt. Er gehörte d​er Deutschen Fortschrittspartei an.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 218.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 740.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 224.

Einzelnachweise

  1. 200 Jahre Zeit in der Zeitung in Offenbach. 1973, Verlag der Offenbach-Post; Autoren: Lothar R. Braun; Fritz Lorenz.
  2. Stadt Offenbach am Main: Statistisches Jahrbuch 2008/2009. 29. Auflage, S. 166. Auf: offenbach.de, abgerufen am 22. April 2016 (PDF-Datei; 3,46 MB).
  3. Unterhosen für die Preußen – Ein neues Rathaus für Offenbach. Artikel auf der Homepage der Stadt Offenbach; Autor: Lothar R. Braun
  4. 100 Jahre Wasserwerk Offenbach am Main. Hg. im Auftrag des Magistrats der Stadt Offenbach am Main, 1959.
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