Friedhofskirche Mailberg
Die Friedhofskirche Mailberg steht auf einem Hügel nördlich über dem Ort gegenüber vom Schloss Mailberg in der Marktgemeinde Mailberg im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich. Die dem Patrozinium hl. Kunigunde von Luxemburg unterstellte römisch-katholische Friedhofskirche gehört zum Dekanat Retz-Pulkautal. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Vom romanischen Kirchenbau ist nur das Langhaus erhalten, die Apsis fehlt, der nördliche Anbau des gotischen Kirchenschiffes mit einem Dreiseitschluss entstand im 14. Jahrhundert.
Architektur
Der romanische und gotische Kirchenbau unter einem Satteldach ist von einer Friedhofsmauer umgeben.
Das Westfront zeigt eine zweischiffige Kirche, links nordseitig mit einem gotischen oktogonalen Giebelturm auf Stützpfeilern mit einem Dreieckzinnenkranz um ein Kegeldach, rechts südseitig befindet sich in der Westfront das Rundbogenportal des romanischen Schiffes, dem romanischen Portal wurde ein gotisches profiliertes Spitzbogengewände vorgeblendet. An der romanischen Südfront stehen zwei neuzeitliche Strebepfeiler, sie bilden einen barocken Nischenvorbau aus dem 18. Jahrhundert mit Figuren Christus am Ölberg. Im Scheitel des gotischen Dreiseitschlusses befindet sich eine Öffnung zu der als Karner verwendeten Gruft. Das gotische Nordschiff zeigt Strebepfeiler und Lanzettfenster mit Dreipaßmaßwerk.
Das Kircheninnere zeigt ein romanisches Südschiff und ein gotisches Nordschiff welche mit zwei rundbogigen abgefasten Pfeilerarkaden verbunden sind. Das romanische Südschiff unter einer barocken Flachdecke schließt mit dem ehemaligen Apsisbogen mit Kämpfergesimsen mit einer geraden eingezogenen Nische. In der rechten Wand befindet sich ein sehr kleines romanisches Rundbogenfenster. Das gotische zweijochige Nordschiff hat einen Fünfachtelschluss, zwischen den zwei Jochen des Langhauses befindet sich eine mächtige Rundbogenarkade, wohl zur Entlastung der Durchbrüche zum romanischen Südschiff. Das Nordschiff hat Kreuzrippengewölbe auf Trichterkonsolen aus dem 14. Jahrhundert. Es gibt eine gotische polygonale Steinkanzel auf einem Kelchfuß ist an den Scheidbogen angefügt. Die Böden sind mit Steinplatten ausgelegt.
Ausstattung
Der Flügelaltar um 1460/1470 trug eine Schnitzfigur hl. Kunigunde um 1450, welche sich nun im Museum im Schloss befindet.
Es gibt eine Figurengruppe Kreuzigung Christi mit den Assistenzfiguren Maria, Johannes der Täufer und Magdalena aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Ein Ölbild Pietà entstand im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts. Es gibt eine barocke Statuette hl. Sebastian.
Grabdenkmäler
- Es gibt einen Rotmarmorgrabstein 1675.
- In der Friedhofsmauer sind Reliefgrabsteine aus dem 18. Jahrhundert eingemauert.
Literatur
- Mailberg, Friedhofskirche hl. Kunigunde, mit Grundrissdarstellung. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. S. 692–693.