Friedhof Zōshigaya
Der Friedhof Zōshigaya (jap. 雑司ヶ谷霊園, Zōshigaya reien) ist ein kommunaler Friedhof im Stadtteil Minami-Ikebukuro in Toshima, Tokio. Das 106.110 m² große Gelände ist bekannt für viele berühmten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Geschichte
Der Friedhof wurde durch Weiterführung des früheren Friedhofes Zōshigaya-Asahide am 1. September 1874 als Reaktion auf das Verbot der Meiji-Regierung der privaten Einäscherung von 1873 eröffnet. Für die Verwaltung war ab 1876 die Präfektur Tokio zuständig. Nach der Einrichtung der Stadt Tokio übernahm diese die Aufgabe, nach deren Auflösung ist heute die Parkgesellschaft der Präfektur Tokio (Tōkyō-to kōen kyōkai) zuständig. Ihren aktuellen Namen erhielt die Ruhestätte 1935.[1]
Berühmte Grabmäler
Politiker
- Tōjō Hideki, Premierminister im Pazifikkrieg (1884–1948)
- Nakahama Manjirō, Mitglied der ersten USA-Mission (1827–1898)
Künstler
- Lafcadio Hearn, Schriftsteller (1850–1904)
- Shunrō Oshikawa, Science-Fiction-Pionier (1876–1914)
- Natsume Sōseki, Schriftsteller (1867–1916)
- Takehisa Yumeji, Maler und Poet (1884–1934)
- Murayama Kaita, Schriftsteller und Maler (1896–1919)
- Raphael von Koeber, Musiker und Philosoph (1848–1923)
- Izumi Kyōka, Schriftsteller (1873–1939)
- Nagai Kafū, Schriftsteller (1879–1959)
- Tōgō Seiji, Maler (1897–1978)
Wissenschaftler
- Ogino Ginko, erste westliche Medizinerin (1851–1913) der Meiji-Zeit.[A 1]
Sonstige
- Rudolf Lehmann (1842–1914), deutscher Ingenieur, Dozent für Fremdsprachen und Japan-Pionier
Gräber
- Koizumi Yakumo (Lafcadio Hearn)
- Natsume Soseki
- Ogino Ginko
- Nagai Kafū
- Takehisa Yumeji
- Tōgō Seiji
Zōshigaya in der Literatur
- Bevor Natsume Sōseki selbst auf dem Friedhof beerdigt wurde, wählte er Zōshigaya als letzte Ruhestätte für den Freund des Sensei in seinem Roman Kokoro (1914) aus.
- Barry Eisler lässt in seinem Buch „Grab der Erinnerungen“ seinen Protagonisten hier konspirativ mit dessen Führungsoffizier zusammentreffen.
Anmerkungen
- Die erste westlich ausgebildete Medizinerin Japans war Kusumoto Ine (1827–1903), die Tochter Philipp Franz von Siebolds.
Einzelnachweise
- Chronologie des Friedhofs auf der offiziellen Webpräsenz (Memento des Originals vom 9. Oktober 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Literatur
- Tokyo-to rekishi kyoiku kenkyukai (Hrsg.): Tokyo-to no rekishi sampo (chu). Yamakawa Shuppan, 2000, ISBN 978-4-634-29630-5, S. 160.
- Zōshigaya reien kanri jimusho (Hrsg.): Zōshigaya reien annai-zu. Dezember 2014.