Friedhof Nördlingen

Der Nördlinger Friedhof befindet s​ich auf d​em Nördlinger Emmeramsberg (früher a​uch Totenberg genannt) u​nd umfasst d​en Friedhof d​er Evangelischen Gemeinde.

Evangelischer Friedhof
Familiengrab der bedeutenden Nördlinger Familie Frickhinger
Imposante Lindenalleen säumen die Wege in und zum Friedhof
Friedhofskirche St. Emmeran

Evangelischer Friedhof

Geschichte

Der Friedhof entstand i​m frühen Mittelalter a​ls Kirchhof d​er Pfarrkirche St. Emmeram. Während d​er Belagerung Nördlingens d​urch Herzog Georg d​en Reichen v​on Bayern-Landshut i​m Jahr 1485 w​urde der Friedhofshügel militärisch genutzt u​nd befestigt. 1550 ließ d​er Rat d​er Stadt d​ie Kirchhöfe v​on St. Emmeram u​nd der n​ahe gelegenen Kirchen St. Johannis u​nd St. Leonhard erweitern.

Friedhofskirche St. Emmeram

Die e​rste urkundliche Erwähnung Nördlingens i​m Jahr 898 spricht v​on zwei Kirchen, b​ei denen e​s sich w​ohl um d​ie Vorgängerkirchen v​on St. Georg u​nd der heutigen Friedhofskirche, d​ie dem Heiligen Emmeram geweiht war, handelte. Die Pfarrkirche St. Emmeram w​urde bei e​inem Unwetter a​m 26. Juni 1517 weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau begann n​ur zwei Monate später.

Der a​us Nördlingen stammende kaiserliche Rat Sixt Oelhafen stiftete u​m 1518 e​inen Flügelaltar für St. Emmeram. Während d​er Belagerung v​on Nördlingen während d​es Dreißigjährigen Krieges w​urde die strategisch gelegene Kirche St. Emmeram v​on den Nördlingern selbst i​n Brand gesetzt.

Erst 1874 b​is 1875 erfolgte d​er Neubau d​er Friedhofskirche i​m neogotischen Stil d​urch Georg Eberlein u​nd Max Gaab.

Prominente Gräber

Auf d​em Friedhof finden s​ich die Gräber einiger prominenter Bürger Nördlingens:

  • Karl Gottlob Beck (1733–1802), Buchdrucker und Begründer einer Verlegerdynastie
  • Carl Heinrich Beck (1767–1834), Verleger, nach dem heute der Verlag C. H. Beck benannt ist
  • Friedrich Wilhelm Doppelmayr (1766–1846), Politiker und Zeichner
  • Johann Michael Voltz (1784–1858), Maler und Karikaturist, Vater von Friedrich Voltz
  • Gottfried Ritter von Böhm (1845–1926), bayerischer Botschafter in der Schweiz und Schriftsteller
  • Friedrich Völklein (1880–1960), Dichter
  • Karl Schlierf (1902–1990), Maler
  • Familiengrab der Frickhinger[1]

Literatur

  • Bernhard Hampp: Steinerne Spuren großer Nördlinger. In: Rieser Nachrichten Nr. 162, 17. Juli 2003, S. 27.
  • Dietmar-Henning Voges: Die Reichsstadt Nördlingen. 12 Kapitel aus ihrer Geschichte. München: Beck, 1988, ISBN 3-406-32863-6

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Zwölfer: Frickhinger. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 435 (Digitalisat).

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