Freydal

Der Freydal i​st ein Turnierbuch, d​as die Lebensgeschichte d​es jungen Kaisers Maximilian I. a​uf allegorische Weise nacherzählt. Aufgrund d​es plötzlichen Todes Maximilians i​m Jahr 1519 b​lieb die geplante Drucklegung unvollendet. Eine handschriftliche Fassung, d​ie der kaiserliche Sekretär Marx Treitzsaurwein n​ach einem Diktat Maximilians erstellte, h​at sich i​n der Österreichischen Nationalbibliothek i​n Wien erhalten.[1] Das Kunsthistorische Museum Wien bewahrt e​ine reich illustrierte Prachthandschrift d​es Freydals auf, d​ie vermutlich a​ls Handexemplar d​es Kaisers diente.[2] Die verschiedenen Wettkampfformen d​es Turnierlebens d​er Zeit u​m 1500 stehen i​m Vordergrund d​es Freydal. Gleichwohl behandelt e​r auch zahlreichen Mummereien u​nd Tänze a​m maximilianischen Hof u​nd stellt s​o eine wertvolle Ressource für d​ie Tanzforschung dar.

Freydal, fol. 106, Stechen (Tjost) gegen Graf Hardeck
Freydal, fol. 115, Schwertkampf mit Jakob Silber-Camerer

Nach Strobl leitet s​ich die Bezeichnung Freydal v​on Freyd-alb her, w​as „der weiße freudige Jüngling“ bedeutet.[3]

Literatur

  • Quirin von Leitner: „Freydal.“ Des Kaisers Maximilian I. Turniere und Mummereien. Mit einer geschichtlichen Einleitung, einem facsimilirten Namensverzeichnis und 255 Heliogravuren. Holzhausen, Wien 1880–1882.
  • Joseph Strobl: Studien über die literarische Tätigkeit Kaiser Maximilian I. Georg Reimer, Berlin 1913, S. 1–30 (Digitalisat).
  • Stefan Krause: »die ritterspiel als ritter Freydalb hat gethon aus ritterlichem gmute« – Das Turnierbuch Freydal Kaiser Maximilians I. In: Sabine Haag u. a. (Hrsg.): Kaiser Maximilian I. Der letzte Ritter und das höfische Turnier. Ausstellungskatalog, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. Schnell & Steiner, Regensburg 2014, S. 172–186.
Commons: Freydal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Diktate zu Triumphzug, Freydal und anderen Werken. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  2. "Freydal"; Turnierbuch Kaiser Maximilians I. Abgerufen am 8. Februar 2019.
  3. Joseph Strobl: Studien über die literarische Tätigkeit Kaiser Maximilian I. Georg Reimer, Berlin 1913, S. 4.
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