Fressnapf
Die Fressnapf Holding SE (auch: Fressnapf-Gruppe) ist ein deutsches Einzelhandels- und Franchiseunternehmen für Heimtierbedarf mit Sitz in Krefeld. Sie ist mit über 1650 Märkten in elf europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Ungarn, Polen, Luxemburg, Irland, Dänemark, Belgien) die größte Fachhandelskette für Tiernahrung und -zubehör in Europa. Weltweit liegt die Fressnapf-Gruppe nach PetSmart und Petco auf Rang drei. In Deutschland werden von den über 900 Märkten rund 700 von ca. 200 Franchisepartnern betrieben. Die weiteren, auch internationalen Standorte (dort meist unter dem Namen Maxi Zoo) sind Regiebetriebe.
Fressnapf Holding SE | |
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Rechtsform | Societas Europaea |
Gründung | 18. Januar 1990 |
Sitz | Krefeld, Deutschland |
Leitung | Torsten Toeller (Unternehmensgründer und -inhaber sowie Vorsitzender des Verwaltungsrates), Hans-Jörg Gidlewitz (Geschäftsführer), Folkert Schultz (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | 7587 (2018)[1] |
Umsatz | 1,58 Mrd. Euro (Konzern 2018)[1] |
Branche | Tiernahrung und -zubehör |
Website | www.fressnapf.com |
Stand: 31. Dezember 2018 |
Die Fressnapf Holding ist eine operative Holdinggesellschaft der Allegro Invest SE, dem Family-Office von Fressnapf-Gründer Torsten Toeller.
Geschichte
1990 eröffnete der damals 24-jährige Torsten Toeller seinen ersten Fachmarkt für Tiernahrung und -zubehör in Erkelenz. Angeregt von amerikanischen Super-Pet-Stores entwickelte er ein Konzept für europäische Heimtierbedarf-Fachmärkte. Ab 1992 entstanden Märkte im Franchise-System, im Jahr 1997 dann erstmals auch im Ausland (Österreich). Als vorerst letztes Land in der internationalen Expansion wurde 2012 Polen aufgenommen. Im Jahr 2018 wurde der europaweit 1.500 Markt nahe Paris eröffnet. Der Online-Shop der Fressnapf-Gruppe ist derzeit in Deutschland, Luxemburg, Dänemark, Österreich und Polen aufgeschaltet und wird sukzessive erweitert. In Deutschland und Österreich bestehen außerdem Kooperationen mit dem Kunden-Bonusprogramm PAYBACK. Die Unternehmensvision lautet: "Happier Pets. Happier People" und ist mit der Mission "Wir geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen." Darüber hinaus baut die Fressnapf-Gruppe unter der Initiative "Tierisch engagiert" eine eigene Marke im Tierschutz auf. Die online-basierte Plattform bündelt das gesellschaftliche Engagement von Kunden und Unternehmen und unterstützt so u. a. Tierheime und tiertherapeutische Einrichtungen. So wird unter anderem der Deutsche Tierschutzbund e.V. und der Assistenzhundeverein VITA e.V. regelmäßig unterstützt. Ferner gibt es aktuell in sechs deutschen Fressnapf-Märkten (Marburg, München, Mannheim, Tübingen, Köln-Porz, Schwentinental) "Adoptierstuben", die gemeinsam mit dem Tierschutzbund und örtlichen Tierheimen Tiere in ein neues Zuhause vermitteln.
Seit 2007 gehört auch die Equiva GmbH zur Fressnapf-Gruppe. EQUIVA ist ein Franchise-Unternehmen, das Reitsportzubehör, Reitbekleidung, Stall- und Weidebedarf sowie Futtermittel im stationären Handel und Online vertreibt.[2][3]
2021 wurde Maxi Zoo Italia mit seinen rund 120 Läden an die italienische Zoofachhandelskette Arcaplanet und die Beteiligungsgesellschaft Cinven verkauft, im Gegenzug wurde Fressnapf Minderheitsgesellschafter von Arcaplanet.[4]
Märkte
Fressnapf ist mit rund 1.650 Märkten (Stand Dezember 2019[5]) in elf europäischen Ländern vertreten. In Deutschland sind es 901 Märkte,[5] es folgen Österreich und Frankreich.[6] Es gibt verschiedene Marktgrößen: am größten ist der „Megazoo“ ab 2.000 m², die nächstgrößte der „Fressnapf XXL“ mit bis zu 1.500 Quadratmetern.[7][8]
In nicht deutschsprachigen Ländern firmieren die Fressnapf-Märkte meist unter dem Namen „Maxi Zoo“. Ausnahmen bilden hier Luxemburg („Fressnapf“) und Ungarn („Fressnapf“) sowie die deutschsprachige Schweiz.
Kontroversen
Ein zur Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine von Fressnapf auf Facebook veranstaltetes Gewinnspiel wurde von Kunden kritisiert, weil Tausende von Straßenhunden in der Ukraine getötet wurden, um die Straßen sauberer zu machen. Daraufhin wurde die Aktion zurückgezogen und ein Link auf den Deutschen Tierschutzbund gesetzt.[9]
Im August 2013 sprach der Deutsche Rat für Public Relations wegen Schleichwerbung in der Fernsehsendung Wetten, dass..? gegen Dolce Media, Fleurop und Fressnapf eine Rüge aus.[10]
Im April 2017 begann ein Prozess vor dem Arbeitsgericht Krefeld, nachdem sieben von fünfzehn Mitarbeitern der Konzernzentrale in Krefeld nach einer Besprechung außerhalb der Arbeitszeit über die Möglichkeit der Gründung eines Betriebsrats gekündigt worden waren und ein Mitarbeiter dagegen Rechtsmittel eingelegt hatte.[11][12]
Einzelnachweise
- Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2018 der Allegro Invest SE. In: Bundesanzeiger, 11. Dezember 2019. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
- Fressnapf-Chef Torsten Toeller setzt jetzt auch auf Pferd und Reiter (Memento vom 8. Februar 2018 im Internet Archive) In: Westdeutsche Zeitung, 27. November 2012
- Fressnapf-Gruppe investiert 20 Millionen Euro am Standort in Krefeld-Linn, 29. März 2012
- https://www.petonline.de/startseite/aktuelles/article/maxi-zoo-italia-wird-teil-der-neuen-arcaplanet-gruppe/
- Pressekontakt, Pressesprecher, Prddesxjsexb@ftkrelossrqnanapfsb.ctoomej, 00 49 - (0)2151 - 51 91 12 31: Meilenstein für die Fressnapf-Gruppe: Erstmals deutlich über zwei Milliarden Euro Jahresumsatz in Europa. Abgerufen am 17. März 2019.
- Über uns - Daten und Fakten auf fressnapf.de. Abgerufen am 12. Juni 2018.
- TIERBEDARF: Noch mehr neue Fressnäpfe in Europa in Der Handel vom 15. Oktober 2010
- Unternehmenswebseite (Memento des Originals vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Ärger wegen EM-Aktion „Fressnapf“ fliegt voll auf die Schnauze, Express, 11. Mai 2012
- "Wetten, dass..?" PR-Rat rügt Schleichwerbung. Der Spiegel, 15. August 2013, abgerufen am 2. Januar 2017.
- FOCUS Online: Mitarbeiter wollen Betriebsrat gründen – und werden von ihrer Firma gefeuert. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 2. April 2018]).
- Michael Passon: Kollegen wollten Betriebsrat gründen - Fressnapf feuert fristlos. In: Westdeutsche Zeitung. 27. April 2017 (wz.de [abgerufen am 2. April 2018]).