Freisitz Unterach

Der Freisitz Unterach befand s​ich am Seeufer v​on Unterach a​m Attersee i​m Bezirk Vöcklabruck i​n Oberösterreich.

Geschichte

Der Freisitz Unterach g​eht auf d​ie Fischereiwirtschaft a​m Attersee zurück. Die Fischereirechte a​m Attersee teilten s​ich von alters h​er die später österreichisch-landesfürstliche Herrschaft Kammer, d​as Erzstift Salzburg[1] u​nd das Bistum Bamberg. Die Fischerei selber w​urde von d​er Familie Vischmaister (Fischmeister) ausgeübt, welche d​ie landesfürstlichen u​nd bischöflichen Fischerei-Lehen („Fischsegen“) ununterbrochen b​is 1497 besaß u​nd ihren Sitz i​n Unterach hatte.[2] Zum Besitz d​er Vischmaister gehörte a​uch die heutige Burgau a​uf der anderen Seite d​es Sees.[3]

1552 brachte Wolfgang Lasser d​ie Fischereilehen u​nd die meisten Besitzungen d​er Vischmaister a​n sich.[2] Er errichtete Schloss Lassereck a​m nordöstlichen Ortsrand v​on Unterach, woraufhin d​er Freisitz Unterach s​eine Bedeutung verlor.

Das große Gasthausgebäude steht im Bereich des früheren Freisitzes

An d​er Stelle d​es Freisitzes befanden s​ich später d​ie Gasthäuser „Zur Post“ u​nd „Zum goldenen Schiff“.[2]

Persönlichkeiten

  • Heinrich Vischmaister war um 1375 der erste namentlich bekannte Besitzer der Burgau.[3]
  • Weitere Besitzer der Burgau waren Ulrich, dessen Sohn Benedikt und schließlich dessen Tochter Barbara Vischmaister, deren Gatte Eukarius Freytag 1530 starb.[3]
  • „Hainrich der Vischmaister gesessen zu Unterach“ wurde 1423 genannt.
  • Christoph Fischmeister wurde 1433 erwähnt.[2]
  • Gilg Vischmeister war Mitte des 15. Jahrhunderts auf Burg Kogl, einem ursprünglich Bamberger Lehen, ansässig.
  • Hieronymus Vischmeister folgte seinem Vater Gilg 1476–1477 als Pfleger der Herrschaft Attersee und besaß auch in Schwanenstadt einige Häuser.[4]

Einzelnachweise

  1. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, XXVII, S. 35 (archive.org): „890-. . 1-. Mattighofen. — K. Arnulf bestätigt alle Besitzungen und Rechte des Erzbisthums Salzburg, darunter auch das Fischereirecht auf dem Atersee.“
  2. Georg Grüll: Burgen und Schlösser im Salzkammergut. Linz 1963, S. 114–116.
  3. Alfred Mück: Unterach am Attersee. Geschichte einer Salzkammergut Sommerfrische. In: Jahrbuch des städtischen Museums zu Wels 1936. Verlag Welsermühl, Wels 1936, S. 58 (ganzer Artikel S. 29–155, S. 29–70 (ooegeschichte.at [PDF]), S. 70–155 (ooegeschichte.at [PDF]))
  4. Mück op. cit. 1936, S. 55

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