Fred Hampton
Fred Hampton (* 30. August 1948 in Chicago; † 4. Dezember 1969 in Near West Side, Chicago) war ein US-amerikanischer Bürgerrechtler und Aktivist der Black Panther Party. Er wurde von einer Polizei-Eliteeinheit in seinem Appartement in der Nacht des 4. Dezembers 1969 im Schlaf getötet.
Leben
Hampton absolvierte 1966 die Proviso East High School und schrieb sich anschließend am Triton Junior College ein, wo er Jura studierte. Während seiner Studienzeit begann Hampton, sich in der Bürgerrechtsbewegung zu engagieren. Er trat der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) bei und wurde später Leiter des „Youth Council“ der Organisation in den westlichen Vororten der Stadt. 1968 trat er der Black Panther Party bei und gründete den Chicagoer Ortsverband. Seine Führungsqualitäten machten sich schon früh bemerkbar. Mit 20 Jahren wurde er Vorsitzender der Sektion von Illinois.
Ermordung
Hamptons Ermordung war Teil des staatlichen Aufstandsbekämpfungsprogrammes COINTELPRO, dessen Ziel die Störung unerwünschter politischer Gruppen war. Die örtliche Polizei erhielt Unterstützung vom FBI, welches den Informanten William O'Neal in die unmittelbare Nähe von Hampton einschleuste. Dieser mischte Hampton Barbiturate in dessen Getränk, um sicherzustellen, dass Fred Hampton während des geplanten Überfalls nicht bei Bewusstsein sein würde[1].
Der Einsatzleitung war sogar bekannt, wie Hamptons Bett ausgerichtet war und in welche Wand sie schießen musste, um ihn schnell außer Gefecht zu setzen. Später wurde behauptet, dass die Polizei in Notwehr gehandelt hätte, was allerdings durch die Einschusslöcher in den Wänden, die alle von außen nach innen gingen, äußerst unglaubwürdig erschien. Der einzige Schuss, den die anwesenden BPP-Mitglieder abfeuerten, löste sich aus dem Schrotgewehr von Hamptons Leibwächter – allerdings auch nur aus Reflex, als dieser erschossen wurde. Ein Nachbar und Zeuge gab später an, dass die Polizisten sich über Hamptons Zustand unterhielten. Dieser soll laut dieser Aussage noch nicht tot gewesen sein und die Polizisten erlaubten sich Späße, bis einer von ihnen in die Räumlichkeiten ging und zwei weitere Schüsse zu hören waren. Er trat aus der Wohnung und gab den Kollegen die Information, dass Hampton jetzt ganz sicher tot sei.
Neben Fred Hampton wurde auch das Black-Panther-Mitglied Mark Clark erschossen. Die anderen anwesenden Panther-Mitglieder wurden unter dem Vorwurf festgenommen, die Polizei angegriffen zu haben. Zu den Festgenommenen gehörte auch Deborah Johnson, Hamptons Freundin, die im achten Monat schwanger war.[2]
Filme
- Howard Alk: The Murder of Fred Hampton, 1971, 88 min Dokumentation
- Judas and the Black Messiah, US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 2021, in dem Hampton von Daniel Kaluuya dargestellt wird.
Literatur
- Jeffrey Haas: The Assassination of Fred Hampton: How the FBI and the Chicago Police Murdered a Black Panther. Chicago Review Press, Chicago 2010, ISBN 978-1-56976-709-2.
Weblinks
- Fred Hampton in der Internet Movie Database (englisch)
- Fred Hampton – Biography Resource Center (englisch)
- Why the US government murdered Fred Hampton auf YouTube, 2. Juni 2021. (englisch)
Einzelnachweise
- Dan Berger: Outlaws of America: The Weather Underground and the Politics of Solidarity. AK Press, 2006, ISBN 978-1-904859-41-3 (google.de [abgerufen am 16. Februar 2021]).
- Fred Hampton. In: Spartacus Educational. (spartacus-educational.com [abgerufen am 16. Dezember 2017]).