Franz Zwilgmeyer
Franz Zwilgmeyer (* 8. Juli 1901 in Braunschweig; † 25. Mai 1995 ebenda) war ein deutscher Jurist und Soziologe.
Leben
Zwilgmeyer entstammte einer bedeutenden Braunschweiger Familie. Nach dem Schulbesuch absolvierte er das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften sowie der Philosophie und der Soziologie in Tübingen, Berlin, Jena, Braunschweig und Leipzig, wo er zum Dr. jur. promoviert wurde. Anschließend trat er in den Staatsdienst ein.
Er wurde 1933 als Gerichtsassessor am Oberlandesgericht Braunschweig von den Nationalsozialisten zusammen mit anderen, nicht partei- und ideologiekonformen Kollegen entlassen, um Platz für linientreue NS-Juristen zu schaffen. Zwilgmeyer war daraufhin während der Zeit des Nationalsozialismus als Rechtsanwalt und Notar in Braunschweig tätig.
Ab 1948 arbeitete er als Dozent für Soziologie an der Adolf-Reichwein-Hochschule Celle (der späteren Pädagogischen Hochschule Niedersachsen in Osnabrück), seit 1955 als Professor. 1968 wurde er emeritiert. Seine überwiegenden Arbeitsgebiete waren kultursoziologische Fragestellungen in Bezug auf Erziehung, Recht, Sprache, Kunst und historischen Persönlichkeitstypen. In seine Arbeiten bezog er Ergebnisse der Symbol- und Mythenforschung, der Kunstgeschichte, Philosophie und der Tiefenpsychologie mit ein.
Werke (Auswahl)
- Die Rechtslehre Savignys. 1929 (Dissertation).
- Stufen des Ich. Bewußtseinsentwicklung der Menschheit in Gesellschaft und Kultur. 1981.
- Kulturbereiche und Bewußtseinsstufen. 1992.
Literatur
- Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon. Braunschweig 1992.
- Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband. Braunschweig 1996.
- Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur Verlag, ISBN 3-598-23170-9.