Franz Xaver Nies

Franz Xaver Nies (* 11. Juni 1859 i​n Rehringhausen; † 1. November 1897 i​n Zhangjiazhuang) w​ar Steyler Missionar.

Er t​rat am 7. Mai 1879 i​n den Orden e​in und w​urde am 7. Juni 1884 z​um Priester geweiht. 1885 reiste e​r zur Mission n​ach China.[1]

Mit seinem Mitbruder Richard Henle w​urde Nies a​m 1. November 1897 i​n Zhangjiazhuang (Tshanyachuang) i​n Süd-Shandong (Südschantung) ermordet, e​in dritter Missionar, Georg M. Stenz, überlebte d​en Anschlag.[2] Zugeschrieben w​urde die Tat d​em Geheimbund d​er „Boxer“. Kaiser Wilhelm II. n​ahm dieses a​ls Juye-Vorfall bekannt gewordene Ereignis a​ls „lang ersehnten Grund u​nd ‚Zwischenfall‘“ z​um Anlass, d​ie Bucht v​on Tsingtau v​on deutschen Marinesoldaten besetzen z​u lassen u​nd die deutsche Pachtkolonie Kiautschou z​u etablieren.[3]

In seinem Heimatdorf Rehringhausen w​urde eine Straße n​ach Nies benannt.

Literatur

  • Heinrich Walle: Deutschland Flottenpräsenz in Ostasien 1897-1914. Das Streben um einen „Platz an der Sonne“ vor dem Hintergrund wirtschaftlicher, machtpolitischer und kirchlicher Interessen, in: Jahrbuch für europäische Überseegeschichte, Bd. 9, 2009, S. 127–158 (GoogleBooks).
  • Heinrich Walle: Märtyrer für den deutschen Flottenstützpunkt Tsingtau? − Die Ermordung der Patres Richard Henle SVD und Franz Xaver Nies SVD am 1. November 1897, in: Im Gedächtnis der Kirche neu Erwachen. Studien zur Geschichte des Christentums in Mittel- und Osteuropa, Böhlau, Köln 2000, ISBN 3-412-04100-9, S. 559–587 (GoogleBooks).

Einzelnachweise

  1. Forum Weltkirche, Herder Verlag, 1897, S. 110.
  2. Auf Mission in China, Kölner Stadt-Anzeiger, 11. Juli 2008.
  3. Gerd Fesser: "Hunderte deutscher Kaufleute werden jauchzen", Die Zeit, 14. November 1997
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