Franz Theophil Becker
Franz Theophil Becker (* 2. März 1902 in Gießen; † 27. Februar 1996 in Schwaig bei Nürnberg) war ein deutscher Orthopäde und Hochschullehrer.[1]
Leben
Franz Becker studierte nach dem Abitur Medizin und promovierte 1926 an der Universität Frankfurt am Main zum Dr. med. mit der Dissertation Über transitorischen Dämmerzustand bei der Geburt.[2] Nachdem er Facharzt für Orthopädie geworden war, wurde er 1933 zum Chefarzt der Orthopädischen Klinik Wichernhaus (später Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission) in Altdorf bei Nürnberg bestellt. Die Friedrich-Alexander-Universität ernannte ihn 1966 zum Honorarprofessor. Becker trat 1969 in den Ruhestand. Nachfolger wurde sein Oberarzt Heinz Wagner.
Zu Becker Schülern und Freunden gehörte seit 1949 der Chirurg Ernst Kern.[3]
Becker hatte sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der operativen Behandlung von Hüfterkrankungen und Knochentumoren erworben. Becker war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), deren Präsident er von 1956 bis 1959 war.
1951 setzte er sich erfolgreich für die Gründung eines privaten Gymnasiums ein. Dazu gründete er einen Schulverein, dem er als 1. Vorsitzender vorstand.[4] Aus der Schule wurde später das Leibniz-Gymnasium Altdorf.
Ehrungen
- Ehrenbürger von Altdorf bei Nürnberg (1958), wo auch eine Straße nach ihm benannt ist
- Bayerischer Verdienstorden (1959)
- Erich-Lexer-Preis (1984)
- Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, Verdienstkreuz 1. Klasse (1986)
- Ritter des Johanniterordens
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Praevention im Kindes- und Jugendalter, Orthopädie und Alter, in: Handbuch der Orthopädie, Bd. I. Thieme, Stuttgart 1957.
- Körperliche Behinderungen, in: Das Öffentliche Gesundheitswesen, Bd. 4. Thieme, Stuttgart 1962.
- Operative Behandlungen der Tumoren der Knochen, der Gelenke und Weichteile des Stützgewebes, in: Therapie maligner Tumoren, Hämoblastome und Hämoblastosen: II. Enke, Stuttgart 1967.
- Die konservative Behandlung der Hüftdysplasie und Hüftverrenkung. Zeitschrift für Orthopädie 106 (1969).
Literatur
- Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Band 1, 13. Ausgabe, De Gruyter, Berlin/New York 1980, ISBN 3-11-007434-6, S. 180.
- Wer ist wer? 1994. ISBN 3-7950-2015-8, S. 69.
Einzelnachweise
- Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender, Band 3, 18. Ausgabe, Saur, Berlin, New York, 2001, ISBN 3-598-23603-4, S. 3698
- Datensatz der Dissertation auf d-nb.info (zuletzt bagerufen am 7. Oktober 2021).
- Ernst Kern: Sehen – Denken – Handeln eines Chirurgen im 20. Jahrhundert. ecomed, Landsberg am Lech 2000. ISBN 3-609-20149-5, S. 30.
- Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum des Leibniz-Gymnasiums Altdorf 2001