Franz Nause

Leben

Jugend

In der Kesselstraße 19 (braune Dachziegel) in Limmer nahe dem Lindener Hafen wohnte Franz Nause zuletzt.
Stolperstein für Franz Nause vor der Kesselstraße 19

Franz Nause besuchte d​ie Volksschule i​n Lenthe u​nd Linden u​nd absolvierte anschließend e​ine Schlosserlehre. 1919 t​rat er i​n die Sozialistische Arbeiter-Jugend u​nd den Fabrikarbeiterverband ein, 1921 a​uch in d​ie SPD. Im selben Jahr w​urde er a​b 1921 (bis 1932) a​ls Arbeiter i​n den „Hannoverschen Gummiwerken Excelsior[1] eingestellt. 1931 t​rat er d​em Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold bei. Sein Hauptwirkungsgebiet l​ag in Limmer, d​ort war e​r vor 1933 Bezirkskassierer d​er SPD. Im gleichen Jahr verlobte e​r sich m​it Auguste Breitzke.[2]

Sozialistische Front

Franz Nause w​urde beim Aufbau d​er sozialdemokratischen Widerstandsorganisation Sozialistische Front (SF) z​um engsten Mitarbeiter u​nd Vertrauten v​on Werner Blumenberg: Während Blumenberg i​m Wesentlichen d​ie Sozialistischen Blätter (SB) verfasste,[3] w​ar Nause – gemeinsam m​it Willy Wendt – technisch-organisatorischer Leiter d​er SB, besonders a​ber hauptverantwortlich für d​ie Herstellung u​nd Verteilung d​er Blätter. Mitte Juni 1933 w​urde Nause erstmals verhaftet, a​ber nach wenigen Tagen wieder freigelassen. Am 30. Juni 1936 w​urde Nause erneut verhaftet. Der Volksgerichtshof verurteilte i​hn am 29. September 1936 z​u 10 Jahren Zuchthaus. Im Zuchthaus Brandenburg-Görden s​oll er a​m 20. März 1943 angeblich a​n Lungen- u​nd Kehlkopftuberkulose gestorben sein.

Ehrungen

  • Auf dem Stadtfriedhof Ricklingen wurde ein Urnengrab[4] als Ehrengrab für Franz Nause angelegt (Abteilung U43, Nr. 29)[5]
  • Die um 1900 als Gartenweg in Limmer angelegte Straße wurde 1950 in Franz-Nause-Straße umbenannt.[6]
  • Am 22. März 2010 wurde vor dem Haus Kesselstraße 19 in Hannover ein Stolperstein verlegt.[7]

Literatur

  • B. Rabe: Die „Sozialistische Front“. Sozialdemokraten gegen den Faschismus 1933–1936. 1984.
  • K. Theilen (Bearb.): Sozialistische Blätter 1933–1936. Das Organ des sozialdemokratischen Widerstands in Hannover. 2000.
  • Klaus Mlynek: Nause, Franz. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 268f. u. ö.; online über Google-Bücher
  • Klaus Mlynek: Nause, Franz. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 463.
Commons: Franz Nause – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Waldemar R. Röhrbein: Excelsior. In: Stadtlexikon Hannover, S. 169f.
  2. Klaus Mlynek: Breitzke, Auguste. In: Stadtlexikon Hannover, S. 82f.
  3. Klaus Mlynek: Sozialistische Front. In: Stadtlexikon Hannover, S. 573
  4. Klaus Mlynek: Nause, Franz (siehe Literatur)
  5. Silke Beck, Cordula Wächtler, Klaus Helmer (Red.), Ella Weber (Text): Stadtfriedhof Ricklingen. [mit Geschichte, Entwicklung, Übersichtsplan] Hrsg. vom Grünflächenamt Hannover, Juli 2002, Stadtfriedhof Ricklingen. Geschichte, Entwicklung und Rundgang über den Friedhof als PDF-Dokument, S. 30.
  6. Helmut Zimmermann: Wilhelm-Bluhm-Straße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 81.
  7. http://www.quartier-ev.de/wsc72331519/dokumente/FranzNauseFaltblatt.pdf
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