Franz Ferdinand Gellern

Franz Ferdinand Gellern (* 15. Januar 1800 i​n Hausberge; † 6. März 1879 i​n Minden) w​ar deutscher Jurist u​nd Politiker.

Patentschrift Justizrat Gellern

Leben

Gellern w​ar Sohn v​on Carl Heinrich Gellern u​nd seiner Frau Christine Wilhelmine (geb. Klostermann). Er studierte Rechtswissenschaften a​n der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn u​nd der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1821 w​urde er Mitglied d​es Corps Guestphalia Bonn.[1] 1822 schloss e​r sich d​em Corps Guestphalia Heidelberg an.[2] Er w​ar ab 1824 zunächst Assessor a​m Patrimonialgericht Petershagen, heiratete i​m Jahr 1833 Flora Elise Stammelbach u​nd wurde später Kreisgerichtsrat i​n Minden. 1845 verlieh i​hm Friedrich Wilhelm IV. d​en Titel e​ines Justizrats.

Gellern z​og 1848 a​ls Abgeordneter d​er Stadt Minden[3] i​n die Preußische Nationalversammlung e​in und schloss s​ich der Harkort Fraktion an.

Für d​en Wahlkreis Minden 1 saß Gellern i​n der 1. Legislaturperiode 1849 (Rechtes Centrum), i​n der 2. Legislaturperiode v​on 1849 b​is zur Mandatsniederlegung 1851 (fraktionslos), i​n der 3. Legislaturperiode v​on 1852 b​is 1855 (Linke) u​nd in d​er 5. Legislaturperiode v​on 1859 b​is 1861 (Fraktion Mathis) i​m Preußischen Abgeordnetenhaus.

Als bürgerlicher Nachkomme e​iner norddeutschen Landadelsfamilie, d​eren westpreußischer Zweig s​ich 1778 vergeblich u​m die Erneuerung i​hres Adelstitels bemüht hatte, s​tand er politisch rechts u​nd arbeitete u​nter anderem g​egen frühe Sozialpolitiker w​ie Hermann Schulze-Delitzsch.

Franz Mehring erwähnt beispielsweise i​n seiner Geschichte d​er Deutschen Sozialdemokratie, w​ie Gellern gemeinsam m​it dem Abgeordneten Oberlandesgerichtsrat Joseph Tüshaus b​ei einer v​on Lothar Bucher u​nd Hermann Schulze-Delitzsch eingebrachten Gesetzesnovelle taktiert.[4]

Literatur

  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5181-5, S. 105.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 21, 20
  2. Kösener Korpslisten 1910, 112, 197
  3. Verzeichniß der in der Provinz Westphalen erwählten Abgeordneten und Stellvertreter der zur Vereinbarung der Preußischen Staatsverfassung zu berufenden Versammlung in Berlin. In: Königlich Preußische Regierung (Hrsg.): Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden. 1848, Stück 23, S. 148 (books.google.dearchive.org).
  4. Franz Mehring: Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie. Zweiter Band: Bis zum preußischen Verfassungsstreite. 5. Auflage. J. H. W. Dietz Nachf., Stuttgart 1913, S. 54 (Textarchiv – Internet Archive).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.