Franz Carl Weber
Franz Carl Weber (Kurzform: FCW) ist ein Unternehmen im Schweizer Spielwaren-Fachhandel. Das Stammhaus steht am Bahnhofplatz beim Hauptbahnhof in Zürich. In einer Blütezeit gab es über 50 Filialen; im Jahr 2020 hatte das Unternehmen 18 Filialen[1] in der ganzen Schweiz. Der Umsatz betrug 2017 52 Millionen Franken,[2] im Jahr 2018 beschäftigte das Unternehmen 240 Angestellte.[3]
Seit dem 1. September 2006 war das ehemalige Familienunternehmen im Besitz der Ludendo SA. Am 20. Juli 2018 wurde Franz Carl Weber durch Firmenchef Yves Burger, Digitec-Gründer und Nationalrat Marcel Dobler, und der Simba-Dickie-Group gekauft. 2019 veräusserte Yves Burger seine Anteile an Dobler und an Simba-Dickie-Group, damit sind Dobler und die Simba-Dickie-Group zu je 50 Prozent an Franz Carl Weber beteiligt.[4] Geschäftsführer ist seit 2020 Roger Bühler.[1]
Geschichte
Das Unternehmen wurde von Franz Philipp Karl Friedrich Weber gegründet. Dieser absolvierte eine kaufmännische Lehre in der Spielwaren-Exportfirma Ullmann & Engelmann. Im Alter von 24 Jahren wanderte er von seiner Heimatstadt Fürth nach Zürich aus, wo er zunächst mehrere Jahre für die Drogerie Fisler arbeitete.
1881 gründete Weber sein eigenes Verkaufsgeschäft für Spielwaren und nannte es Franz Carl Weber. Das erste Ladenlokal lag an der Bahnhofstrasse 48, die damals noch keine zentrale Geschäftslage war. Trotz zweier etablierter Konkurrenten florierte das Unternehmen, so dass nach neun Jahren die Liegenschaft an der Bahnhofstrasse 62 erworben werden konnte.
Weber verstarb 1948. Sein Unternehmen wurde zunächst von seinem Sohn, anschliessend von seinem Enkel weitergeführt. 1984 wurde es an die Detailhandelskette Denner verkauft. Unter der neuen Besitzerin erlebte es einen Schrumpfungsprozess, die Zahl der Filialen wurde von über 50 auf 9 reduziert.
2006 ging Franz Carl Weber an den französischen Spielwarenkonzern Ludendo über, den Marktführer im europäischen Spielwaren-Fachhandel. Der Marktauftritt erfolgt aber weiterhin unter dem Namen Franz Carl Weber (Stand: 2018).
Mit dem Namen Franz Carl Weber ist auch das Zürcher Spielzeugmuseum verbunden, das 1956 aus Anlass des 75-jährigen Firmenjubiläums von Margrit Weber-Beck gegründet wurde.
Ende 2016 verliess Franz Carl Weber nach 126 Jahren die Traditionsliegenschaft des Haupthauses an der Bahnhofstrasse 62 aufgrund des hohen Mietpreises und zog an den Bahnhofplatz beim Zürcher Hauptbahnhof.[5]
Name und Logo
Um sich von anderen gleichnamigen Unternehmen zu unterscheiden, änderte Weber für die Unternehmensbezeichnung seinen Vornamen Karl in Carl ab.
Das Schaukelpferd war eines der ersten Produkte, das Weber in seinem Geschäft verkaufte. Es wurde zum festen Bestandteil des Logos.
Literatur
- Laura M. Knüsli, Ruth Holzer-Weber: 100 Jahre Schweizer Spielzeugfabrikation: Zum 125-Jahr-Jubiläum der Firma Franz Carl Weber. Zürcher Spielzeugmuseum – Sammlung Franz Carl Weber. Chronos, Zürich 2006, ISBN 978-3-0340-0843-3.
Quellen
- Zurück zum guten alten Franz Carl Weber: Ludendo will Traditionsmarke stärken. NZZ Online, 4. Oktober 2006.
- Letzte Weihnachten an der Zürcher Bahnhofstrasse. NZZ Online, 18. November 2015.
- Der Spielwarenhändler Franz Carl Weber erhält neue Besitzer. NZZ Online, 21. Juli 2018.
- Neuer Chef will neue Läden, SRF.ch, 10. Januar 2020
- Franz Carl Weber steht wieder auf eigenen Füssen, 20. Juli 2018.
- Franz Carl Weber: 2019 wird zum Schlüsseljahr, 26. Juli 2018
- Yves Burger geht bei Franz Carl Weber von Bord, 4. September 2019
- Flagshipstore – im neuen Franz Carl Weber Zürichs. In: Tages-Anzeiger, 28. Dezember 2016.