Franz Anton Egetmeyer
Franz Anton Egetmeyer (* 1760 in Bretten bei Karlsruhe; † 1818 in Pensa/Russland) war ein Schneider,[1] der von Bretten in seinen Wanderjahren über Nürnberg und Petersburg bis nach Pensa in Russland gelangte und sich dort erfolgreich niederließ. Im Koalitionskrieg Russlands gegen Napoleon nahm er 1812 sechzehn Kriegsgefangene aus Baden auf, die im Heer Napoleons gekämpft hatten und in Russland gefangen worden waren. Er erreichte, dass sie ihm vom Militär übergeben wurden und pflegte, versorgte und unterstützte sie ungewöhnlich selbstlos bis zu ihrer Rückkehrmöglichkeit.
Johann Peter Hebel (1760–1826) hat ihm in seiner Kalendergeschichte „Der Schneider in Pensa“ (1815) ein Denkmal gesetzt.[2] Hebel erfuhr die Geschichte von zurückgekehrten Betroffenen; auf deren Antrag verlieh der Großherzog Karl Ludwig Friedrich von Baden (1786–1818) Egetmeyer im Jahr 1814 die badische große goldene Verdienstmedaille.[3][4]
Anschließend erschien im „Morgenblatt für gebildete Stände“ Nr. 133 vom 3. Juni 1816 ein ausführlich würdigender Bericht über die Ereignisse in Pensa.[5]
Eine Straße in Bretten trägt heute seinen Namen.
Einzelnachweise
- Deutsche Biographie. Abgerufen am 10. Februar 2022.
- J. P. Hebel: Der Schneider in Pensa. Abgerufen am 8. Februar 2022.
- Johann Peter Hebel: Gesammelte Werke. Hrsg.: Jan Knopf, Franz Littmann, Hansgeorg Schmidt-Bergmann. 2. Auflage. Band 3. Wallstein Verlag, Göttingen 2020, ISBN 978-3-8353-3256-0, S. 730.
- Morgenblatt für gebildete Stände, Nr. 135, 5. Juni 1816, S. 538
- Morgenblatt für gebildete Stände, 1816, 1-6, google. Abgerufen am 9. Februar 2020.