Francesco Spinelli

Francesco Spinelli (* 14. April 1853 i​n Mailand; † 6. Februar 1913 i​n Rivolta d’Adda) w​ar ein römisch-katholischer Priester d​er Diözese Bergamo u​nd Gründer d​er Anbetungsschwestern v​on Bergamo (zusammen m​it Geltrude Comensoli) u​nd der Anbetungsschwestern v​on Rivolta d’Adda (italienisch Suore adoratrici d​el Santissimo Sacramento). In d​er katholischen Kirche w​ird er s​eit dem 14. Oktober 2018 a​ls Heiliger verehrt. Sein Gedenktag i​st der 6. Februar.

Das Grab des heiligen Francesco Spinelli im Mutterhaus der Anbetungsschwestern in Rivolta d’Adda.

Leben

Francesco Spinelli w​urde am 14. April 1853 i​n Mailand geboren u​nd am darauffolgenden 15. April getauft. Seine Eltern w​aren Bartolomeo Spinelli u​nd seine Frau Emilia Cagliaroli. Schon a​ls Kind z​og er m​it seinen Eltern u​nd Geschwistern v​on Mailand n​ach Cremona u​nd verbrachte d​ie Sommer i​n Vergo, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Besana i​n Brianza, w​o er 1871 v​on einem schweren Wirbelsäulenleiden geheilt wurde. In seiner Kindheit besuchte m​it seiner Mutter häufig d​ie Armen u​nd Kranken.

Seine Berufung z​um Ordensleben w​urde durch d​ie Unterstützung seiner Mutter u​nd deren Bruder, d​em Priester Pietro Cagliaroli, gefördert. Auch Luigi Maria Palazzolo ermutigte i​hn auf d​em Weg d​es Priestertums. Nach d​em Studium i​n Bergamo w​urde Francesco d​ort am 14. August 1875 v​on Bischof Pietro Luigi Speranza z​um Priester geweiht. Während e​iner Reise n​ach Rom h​atte er i​n der Basilika Santa Maria Maggiore d​ie Eingebung, e​ine Schwesterngemeinschaft z​u gründen, d​ie sich d​er eucharistischen Anbetung widmet.

Am 15. Dezember 1882 gründete er zusammen mit Geltrude Comensoli die Suore adoratrici del Santissimo Sacramento (Anbetungsschwestern), deren Mutterhaus in der Via San Antonino in Bergamo eröffnet wurde. Spinelli wurde am 4. März 1889, nach internen Streitigkeiten verbunden mit finanziellen Schwierigkeiten, gezwungen, die Schwesterngemeinschaft zu verlassen. Der Bischof von Cremona bot ihm an, in seine Diözese zu kommen. Spinelli kam nach Rivolta d’Adda bei Cremona, mittellos und erschöpft wegen der Ereignisse in Bergamo. 1892 gründete er dort eine neue Schwesternkongregation gleichen Namens: die Suore adoratrici del Santissimo Sacramento (Anbetungsschwestern) mit Mutterhaus in Rivolta d’Adda. 1897 erhielten die Schwestern die diözesane Anerkennung durch Geremia Bonomelli, dem Bischof von Cremona.

Das Sterbezimmer von Francesco Spinelli im Mutterhaus der Anbetungsschwestern.

Spinelli feierte Weihnachtstag 1912 zum letzten Mal die heilige Messe und verstarb am 6. Februar 1913 im Mutterhaus der Schwestern in Rivolta d’Adda. 1924 wurde sein Leichnam von Friedhof der Stadt in die Kirche des Mutterhauses übertragen.

Mutterhaus der Anbetungsschwestern in Rivolta d’Adda

Die von ihm gegründete Schwesterngemeinschaft erhielt die päpstliche Anerkennung am 27. Februar 1932 von Papst Pius XI. Die Schwestern sind heute Italien, Afrika und Südamerika tätig. 459 Schwestern leben in 59 Häusern (Stand: 2005).

Seligsprechung

Der Bischof von Cremona, Monsignore Giovanni Cazzani, begann im Jahr 1928 einen Informativprozess für eine mögliche Seligsprechung. Die Causa wurde offiziell am 25. Januar 1952 eröffnet. Die Positio wurde 1988 an die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen übermittelt. Am 3. März 1990 wurde Francesco Spinelli mit der Veröffentlichung des Dekrets über den heroischen Tugendgrad auch der Titel „Ehrwürdiger Diener Gottes“ verliehen. Nach der Anerkennung eines Wunders wurde Spinelli am 21. Juni 1992 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Die Heiligsprechung erfolgte nach der Anerkennung eines weiteren Wunders am 14. Oktober 2018 durch Papst Franziskus.

Gedenktag

Der liturgische Gedenktag i​st der 6. Februar, s​ein Todestag.

Literatur

  • Roberto Alborghetti: Beato Francesco Spinelli. La carità è un pane spezzato. Elledici Editrice VELAR (Bergamo), 2013.
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