Francesco Maria Machiavelli
Francesco Maria Machiavelli[1] oder Macchiavelli[2] (* 1608 oder 1610 in Florenz; † 20. oder 22. November 1653 in Ferrara) war ein italienischer Kardinal und Patriarch.
Biografie
Als drittgeborener Sohn von Filippo Machiavelli und Maria Magalotti konnte er sich durch seine Mutter einer illustren Verwandtschaft rühmen, die seine kirchlichen Laufbahn begünstigte. Er war nicht nur Neffe von Kardinal Lorenzo Magalotti, sondern auch mit Maffeo Barberini verwandt, da seine Tante Costanza Magalotti dessen Bruder Carlo Barberini heiratete. Als Maffeo Barberini unter dem Namen Urban VIII. zum Papst gewählt wurde, wurde Machiavelli nach Rom geschickt, um dort am Seminar zu studieren (zuerst Grammatik und Geisteswissenschaften, dann Jura). In sehr jungem Alter wurde er vom Papst zum Kanoniker im Petersdom ernannt.
Als im Dezember 1633 Benedetto Monaldi Baldeschi zum Kardinal befordert wurde, schlug wiederum der Papst Machiavelli zum Auditor der Römischen Rota vor. Er behielt dieses Amt bis 1638. Am 11. Oktober 1638 erhielt er mit Dispens die Diözese von Ferrara, da er die Priesterweihe noch nicht erhalten hatte. Am 26. März 1640 erfolgte seine Weihe zum Patriarchen von Konstantinopel, wobei er seine Diözese behalten durfte. Papst Urban VIII. ernannte ihn am 16. Dezember 1641 zum Kardinal im Konsistorium. Machiavelli erhielt die Titelkirche von Santi Giovanni e Paolo. 1644 nahm er am Konklave teil, welches Papst Innozenz X. wählte.
Er starb am 22. November 1653. Er wurde in der Kathedrale von Ferrara vor dem Schutzengelaltar begraben und dann zum Altar von San Lorenzo verlegt, wo auch sein Vorgänger beerdigt worden war.
Einzelnachweise
- Treccani
- Catholic Hierarchy
Weblinks
- bmacch .html Eintrag zu Francesco Maria Cardinal Macchiavelli † auf catholic-hierarchy.org
- Francesco Maria Machiavelli. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
- Renato Sansa: MACHIAVELLI, Francesco Maria. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 67: Macchi–Malaspina. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2006.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Lorenzo Magalotti | Bischof von Ferrara 11. Oktober 1638 – 22. November 1653 | Carlo Pio di Savoia |
Ascanio Gesualdi | Patriarch von Konstantinopel 26. März 1640 – 16. Dezember 1641 | Giovanni Giacomo Panciroli |
Lorenzo Magalotti | Kardinalpriester von Santi Giovanni e Paolo 26. Mai 1642 – 22. November 1653 | Giberto Borromeo |