Françoise Dorléac
Françoise Dorléac (* 21. März 1942 in Paris; † 26. Juni 1967 in Villeneuve-Loubet, Département Alpes-Maritimes) war eine französische Schauspielerin sowie ältere Schwester von Catherine Deneuve. Sie drehte in ihrer kurzen Filmkarriere insgesamt 16 Filme (Krimis, Abenteuerfilme, aber auch Komödien) und avancierte zu einer der beliebtesten jungen Schauspielerinnen des französischen Films.
Leben und Werk
Dorléac war die Tochter der Schauspieler Maurice Dorléac (1901–1979) und Renée Simonot (1911–2021)[1] Ihre eineinhalb Jahre jüngere Schwester Catherine Deneuve wurde gleichfalls Schauspielerin.
Dorléac studierte klassischen Tanz, nahm später Schauspielunterricht bei Raymond Girard[2] und arbeitete am Pariser Theater, wo sie schon bald als Gigi einen Bühnenhit feiern konnte. Mit dem Kurzfilm Mensonges debütierte sie 1957 im Kino und in Sie hassen und sie lieben (Les loups dans la bergerie) hatte sie 1959 erstmals eine kleine Rolle in einem abendfüllenden Spielfilm. 1961 gab man ihr die erste Hauptrolle in Die tolle Masche an der Seite von Jean-Pierre Cassel, mit dem sie im selben Jahr noch einmal in Auch stehlen will gelernt sein zusammen spielte.
Berühmt wurde sie 1963 mit Hauptrollen in zwei Filmen: die sanfte, den verheirateten Liebhaber zurückweisende Stewardess Nicole in François Truffauts elegischem Drama Die süße Haut und die kapriziöse Agnès in Philippe de Brocas Comic-artiger Komödie Abenteuer in Rio, in der sie Co-Star Jean-Paul Belmondo herumkommandiert. Roman Polański besetzte sie 1966 als Teresa in Wenn Katelbach kommt…, eine ihrer ernstesten Rollen. Einen ihrer größten Erfolge hatte sie als Solange Garnier in Jacques Demys Musical Die Mädchen von Rochefort, in dem sie und Catherine Deneuve Zwillingsschwestern spielten.[3] Dies war Dorléacs vorletzter Film. Im Alter von 25 Jahren kam sie auf der Fahrt zum Flughafen von Nizza ums Leben, als sie mit ihrem Mietwagen in der Autobahnausfahrt Villeneuve-Loubet verunglückte und dieser Feuer fing.
Filmografie
- 1960: Die kleinen Sünderinnen (Les portes claquent)
- 1960: Sie hassen und sie lieben (Les Loups dans la bergerie)
- 1961: Ce soir ou jamais
- 1961: Das Mädchen mit den goldenen Augen (La Fille aux yeux d'or)
- 1961: Alles Gold dieser Welt (Tout l’or du monde)
- 1962: Das Spiel der Lüge (Adorable menteuse)
- 1962: Die tolle Masche (La gamberge)
- 1962: Les trois chapeaux claques (Fernsehfilm)
- 1962: Auch Stehlen will gelernt sein (Arsène Lupin contre Arsène Lupin)
- 1963: Teuf-teuf (Fernsehfilm)
- 1964: Abenteuer in Rio (L’Homme de Rio)
- 1964: Die süße Haut (La peau douce)
- 1964: Jagd auf Männer (La chasse à l’homme)
- 1964: Der Reigen (La Ronde)
- 1964: Les petites demoiselles (Fernsehfilm)
- 1965: Dschingis Khan (Genghis Khan)
- 1965: Dolche in der Kasbah (Where the Spies Are)
- 1966: Wenn Katelbach kommt… (Cul-de-sac)
- 1967: Julie de Chaverny Ou La double méprise (Fernsehfilm)
- 1967: Die Mädchen von Rochefort (Les demoiselles de Rochefort)
- 1967: Das Milliarden-Dollar-Gehirn (Billion Dollar Brain)
- 1968: Die Monkees (The Monkees, Fernsehserie, 1 Folge)
Dokumentarfilm
- Elle s'appelait Françoise. Fernsehdokumentation, Frankreich, 1996, 63 Min., Regie: Anne Andreu, Mathias Ledoux, Produktion: Canal+[4] – Begleitend zu dem Fernsehfilm erschien das Buch: Catherine Deneuve, Patrick Modiano: Elle s'appelait Françoise. Canal+ Editions, Paris 1996. ISBN 2-226-08838-5.
Weblinks
- Françoise Dorléac in der Internet Movie Database (englisch)
- Autounfall von Françoise d'Orléac bei team-r8.com (französisch)
Einzelnachweise
- Disparition. La mère de Catherine Deneuve, la comédienne Renée Dorléac, est décédée à 109 ans. Abgerufen am 18. Juli 2021 (FR-fr).
- Françoise Dorléac, l'autre demoiselle... In: Point de Vue. 4. Juli 2017 (pointdevue.fr [abgerufen am 20. Mai 2018]).
- kultur-online - Zwei Gesichter der 60er Jahre: Catherine Deneuve und Françoise Dorléac. 12. Juni 2017, abgerufen am 26. Juli 2021.
- Besprechung von Anne Boulay: «Elle s'appelait Françoise...», documentaire d'Anne Andreu et de Mathias Ledoux, avec Catherine Deneuve. Dorléac et Deneuve, la Nuit et le Jour. In: Libération, 12. Dezember 1996