Foto 51
Foto 51 ist der Spitzname eines von Raymond Gosling, Doktorand von Rosalind Franklin, im Jahre 1952[1] erzeugten Laue-Diagramms einer DNA, das mit Hilfe von Röntgenbeugung erzeugt wurde. Es hatte fundamentale Bedeutung[2] für die spätere Entdeckung der DNA-Doppelhelixstruktur durch James Watson und Francis Crick[3] und entstand während Franklins Zeit am King's College in der Forschungsgruppe von John Turton Randall.
Maurice Wilkins, der das Foto ohne die ausdrückliche Erlaubnis Franklins über seinen Doktoranden Raymond Gosling erhalten hatte, der es auch hergestellt hatte, zeigte das Foto damals Watson. Das Foto spielte eine entscheidende Rolle beim Beweis[4] für die postulierte Doppelhelixstruktur der DNA, welcher 1953 in einer Serie von fünf Artikeln in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde.[5] Für diese Arbeit erhielten Watson, Crick und Wilkins 1962 zusammen den Nobelpreis für Medizin. Da der Nobelpreis nicht posthum verliehen werden kann, wurde Franklin nicht nominiert. Ein Artikel von Gosling und Franklin in derselben Zeitschrift beinhaltete die erste Veröffentlichung eines deutlicheren Röntgenabbildes der DNA.[6]
Gosling war vorübergehend als Doktorand Franklin unterstellt (ohne dass Wilkins davon wusste), bevor er wieder zu Wilkins wechselte.[7]
Weblinks
- Digitalisierte Version des Foto 51 (englische Wikipedia)
Einzelnachweise
- Secret of Photo 51. Nova
- Nova
- Watson JD, Crick FHC (1953). "Molecular Structure of Nucleic Acids: A Structure for Deoxyribose Nucleic Acid". Nature 171: 737–738. Volltext (PDF; 368 kB)
- "The instant I saw the picture my mouth fell open and my pulse began to race." -- James D. Watson (1968), The Double Helix, page 167. New York: Atheneum, Library of Congress card number 68-16217.
- Double Helix: 50 Years of DNA. Nature archives. Nature Publishing Group
- Franklin R, Gosling RG (1953) Molecular Configuration in Sodium Thymonucleate. In: Nature 171: 740–741. Volltext (PDF; 341 kB)
- Matthew Cobb, Sexism in science: did Watson and Crick really steal Rosalind Franklin’s data?, The Guardian, 23. Juni 2015