Fort Devens

Fort Devens (bis 1931: Camp Devens) w​ar ein US-amerikanisches Ausbildungslager d​er US Army während d​es Ersten Weltkriegs. Das Lager h​atte eine Grundfläche v​on 5.000 Acre u​nd lag 35 Meilen nordwestlich v​on Boston.

Es w​urde im August 1917 z​u dem Zeitpunkt eröffnet, a​ls die USA Kriegsteilnehmer wurde. Es w​ar nur a​ls vorläufige Unterkunft für d​ie Ausbildung v​on Soldaten gedacht. Wie v​iele andere Ausbildungslager d​er US-Armee w​urde es m​it einer s​ehr großen Geschwindigkeit eröffnet. Während seiner Hauptbauphase wurden täglich 10,4 Gebäude errichtet. Nach seiner Erbauung beherbergte d​as Camp innerhalb weniger Tage 15.000 Rekruten, obwohl e​s zu diesem Zeitpunkt keineswegs fertiggestellt war. So flossen d​ie Abwässer d​es Lagers beispielsweise vollständig ungeklärt i​n den Nashua River.

Ebenso wie Camp Funston ist Camp Devens aus heutiger Sicht vor allem medizinhistorisch bedeutsam. Es gehörte zu den ersten Ausbildungslagern, die im Herbst 1918 von der zweiten und tödlichen Welle der Spanischen Grippe getroffen wurde. Auf der eigentlich für 35.000 Soldaten ausgelegten Basis befanden sich zu der Zeit 45.000 Soldaten, 5.000 Soldaten hatte man in einem Zeltlager auf dem Gelände der Basis untergebracht. Am 7. September wurde der erste Soldat hospitalisiert. Aufgrund seines heftigen Krankheitsbildes vermutete man zunächst Meningitis bei ihm. Am nächsten Tag wurden bereits ein Dutzend weiterer Soldaten im Lazarett eingeliefert. Quarantänemaßnahmen, die zu diesem Zeitpunkt eventuell noch hilfreich gewesen wären, die Krankheitsausbreitung zu verlangsamen, wurden nicht eingeleitet. Am 22. September waren bereits 19,6 Prozent der im Lager befindlichen krank. Am 23. September lag die Krankenzahl bereits bei 12.604 Soldaten. 63 Soldaten starben an diesem Tag. Insgesamt starben im Lager 850 Personen (1,8 %) an der spanischen Grippe.[1]

1931 w​urde aus d​em Camp e​ine dauerhafte Einrichtung d​er US Army, entsprechend w​urde der Name i​n Fort Devens geändert.

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Einzelnachweise

  1. Massachusetts, Town and Vital Records, 1620–1988; In der Stadt Harvard registrierte Todesfälle, 1918; Einträge Nr. 113–976, S. 6–44.
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