Flugpost am Rhein und am Main

Die Flugpost a​m Rhein u​nd am Main i​m Jahr 1912 zählt z​u den bekanntesten u​nd frühesten Veranstaltungen, i​n deren Rahmen Postflüge zwischen Frankfurt a​m Main, Mainz, Offenbach a​m Main, Worms u​nd Darmstadt stattfanden. Sie s​teht am Beginn d​er deutschen Flugpostgeschichte d​es Flugzeugs.

Flugmarke für die Flugpost am Rhein und am Main
Aus Anlass „50 Jahre Luftpostbeförderung“ gab es 1962 eine Briefmarken aus Berlin die ein vierstrahliges Düsenflugzeug und davor den "Gelben Hund" von 1912 aus den Euler-Werken zeigte

Veranstaltung

Die Flugpost a​m Rhein u​nd am Main f​and vom 9. b​is 23. Juni 1912 statt. Den Ehrenschutz übernahmen Großherzog Ernst Ludwig u​nd Großherzogin Eleonore von Hessen u​nd bei Rhein. Der Erlös g​ing an d​ie Großherzogliche Zentrale für Mutter- u​nd Säuglingsfürsorge i​n Hessen. Die Flugpostbeförderung f​and durch d​as Luftschiff Schwaben u​nd August Eulers Flugzeug Gelber Hund statt. Um d​ie Karten befördern lassen z​u können, mussten s​ie mit halbamtlichen Wertzeichen, sogenannten Flugmarken, versehen werden. Obwohl d​iese keinen postalischen Wert hatten, sondern v​om Veranstalter ausgegeben wurden, erhielten s​ie eine postamtliche Entwertung.

Erster Flug

Am 10. Juni 1912 um 19:04 Uhr flog Ferdinand von Hiddessen mit einem Doppeldecker der Marke Euler, welcher wegen seiner gelben Tragflächen „Gelber Hund“ genannt wurde, von Frankfurt-Niederrad mit 40 Kilogramm Postsendungen nach Darmstadt. Die 27 Kilometer lange Strecke bewältigte er in 13:27 Minuten. In Darmstadt fand ein Postaustausch statt und Hiddessen flog jetzt mit 79 kg Postsendungen nach Worms weiter, wo er gegen 21 Uhr landete. Dieser Flug mit dem Gelben Hund gilt als einer der ersten amtlichen Postflüge weltweit und bildete den Auftakt zur Flugpostwoche, vom 10. Juni bis 23. Juni 1912, an Rhein und Main, die neben Worms, Darmstadt und Frankfurt am Main auch in den Städten Mainz und Offenbach stattfand. Sie gilt als eine der ersten großen Flugveranstaltungen mit amtlicher Luftpostbeförderung auf der Welt und steht somit am Beginn der deutschen Flugpostgeschichte. Für die Postbeförderung gab es eine für diesen Zweck angefertigte Flug-Post-Karte, die neben dem regulären Postkartenporto von 5 Pfennigen mit einer Luftpost-Marke frankiert werden musste.

Literatur

  • Das Archiv, Hrsg. Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte; ISSN 0947-9945:
    • O. Kühndelt: Vor 50 Jahren: Erste Postluftfahrt; (Archiv für Deutsche Postgeschichte); Heft 1 von 1962; S. 3–12
    • Imke Schabel: Der Weltweit erste Postflug – Von Frankfurt über Darmstadt nach Worms; Heft 1/2 von 2002; S. 120–121
    • Tanja Neumann: Eine Idee lernt fliegen – Die Initiative Luftfahrtmuseum August Euler; Heft 2 von 2012; S. 40–41
  • Ausstellungskatalog: 100 Jahre Flugpost an Rhein und Main; 11. Juni 2012
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.