Flotte du Ponant
Die Flotte du Ponant (Westwind-Flotte) war während des Ancien Régime die Bezeichnung der französischen Marineeinheiten, die für den Dienst in den Überseekolonien, insbesondere in den Antillen und in Nordamerika, und den Schutz der Seewege dorthin verantwortlich waren. Haupteinsatzgebiet der Flotte du Levant (Ostwind-Flotte) andererseits war der Mittelmeerraum. Ponant und Levant sind die Bezeichnungen für im Mittelmeer vorkommende West- bzw. Ostwinde; die Ausdrücke sind abgeleitet vom Vulgärlateinischen „sol ponens“ (sinkende Sonne) und „sol levens“ (aufgehende Sonne).
Hauptbasen der Ponant-Flotte waren Brest, seit 1631, und Rochefort, ab 1666, während die Levant-Flotte hauptsächlich von Toulon aus operierte.
Die Bezeichnungen der beiden Flotten sind erstmals in den Ressortzuweisungen der Staatssekretäre im Jahre 1626 bekundet, als Kardinal Richelieu zum Großmeister der Schifffahrt (Grand Maître de la Navigation) ernannt wurde. Die beiden Flotten wurden im Jahre 1642 vereint, aber schon 1661 wieder getrennt. Im folgenden Jahr wurden beide unter die Kontrolle von Jean-Baptiste Colbert gestellt, der 1661 Oberintendant für Finanzen, Handel, Verkehr, Marine und die Kolonien geworden war und 1669 zum ersten Staatssekretär der Marine (Secrétaire d’État à la Marine) ernannt wurde. Von diesem Zeitpunkt an war die gesamte französische Marine immer unter dem Oberbefehl des Staatssekretärs bzw. ab 1791 des Marineministers.
Das Musée National de la Marine in Rochefort[1] enthält eine Anzahl von Gemälden zur Geschichte der Flotte du Ponant.
Einzelnachweise
- Archivlink (Memento des Originals vom 24. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
Literatur
- Léon Guérin: Histoire maritime de France. Nouvelle édition, tome troisième. Dufour, Boulanger et Legrand, Paris, 1862
- Michel Vergé-Franceschi: La marine française au XVIIIe siècle: guerres, administration, exploration. SEDES, Paris, 1996, ISBN 2-71819-503-7