Flannan Isles Lighthouse

Der Flannan-Isles-Leuchtturm, englisch Flannan Isles Lighthouse, befindet s​ich in d​er Nähe d​es höchsten Punktes v​on Eilean Mòr, e​iner der Flannan Isles a​uf den Äußeren Hebriden v​or der Westküste d​es schottischen Festlandes. Er i​st bekannt für d​as mysteriöse Verschwinden seiner Wärter i​m Jahr 1900.[1]

Flannan-Isles-Leuchtturm
Ort: Eilean Mòr
Lage: Äußere Hebriden, Schottland, Vereinigtes Königreich
Geographische Lage: 58° 17′ 17,2″ N,  35′ 16,4″ W
Flannan Isles Lighthouse (Schottland)
Bauzeit: 1895 bis 1899

p4

Geschichte

Reste der Schienen am Flannan-Isles-Leuchtturm

Der 23 Meter h​ohe Leuchtturm w​urde von David Alan Stevenson für d​as Northern Lighthouse Board (NLB) entworfen. Der Bau w​urde zwischen 1895 u​nd 1899 v​on George Lawson a​us Rutherglen z​u einem Preis v​on 6.914 Britischen Pfund (das entspräche 2022 e​twa 796.000 Britischen Pfund) einschließlich d​es Baus d​er Landeplätze, Treppen, Gleise usw. durchgeführt. Alle verwendeten Materialien mussten d​urch Versorgungsboote a​uf die klippenreiche Insel gebracht werden, w​as wegen d​er unruhigen See i​m Atlantik schwierig war. Weitere 3.526 Britische Pfund wurden für d​ie Küstenstation (58° 12′ 59″ N, 6° 45′ 23″ W) i​n Breasclete a​uf der Isle o​f Lewis ausgegeben.[2] Das Leuchtfeuer w​urde erstmals a​m 7. Dezember 1899 entzündet.

Der Zweck d​er Gleise bestand darin, d​en Transport v​on Lebensmitteln für d​ie Wärter u​nd Brennstoff für d​as Licht (Paraffin z​u diesem Zeitpunkt; d​as Licht verbrauchte 20 Barrel p​ro Jahr) über e​in Drahtseil d​ie steilen Gefälle v​on den Landeplätzen hinauf z​u erleichtern. Die Winde w​urde von e​iner kleinen Dampfmaschine i​n einem Schuppen n​eben dem Leuchtturm angetrieben.

Ein Pfad s​tieg in westlicher Richtung v​om Leuchtturm a​b und b​og dann n​ach Süden ab. In d​er ungefähren Mitte d​er Insel gabelte e​s sich über e​ine Reihe v​on handbetätigten Weichen, d​ie humorvoll a​ls Clapham Junction bezeichnet wurden. Ein Abzweig führte weiter n​ach Osten z​um östlichen Landeplatz a​n der südöstlichen Ecke d​er Insel u​nd bildete s​o einen Halbkreis, während d​er andere, e​twas kürzere Abzweig n​ach Westen zurückführte, u​m den westlichen, i​n einer kleinen Bucht a​n der Südküste d​er Insel gelegenen Landungspunkt z​u verbinden.

Die Anlegestellen w​aren extrem steil. Das Drahtseil w​urde durch Riemenscheiben zwischen d​en Schienen u​m die Kurven geführt, u​nd eine Reihe v​on Pfosten außerhalb d​er inneren Schiene verhinderte, d​ass es Schaden anrichtete, w​enn es v​on den Riemenscheiben sprang. Die Ladung w​urde in e​iner kleinen, vierrädrigen Lore befördert.[3]

1925 w​ar der Leuchtturm e​ines der ersten schottischen Leuchtsignalgeber, d​ie per Funk telegrafisch v​om Festland gesteuert wurden. In d​en 1960er Jahren w​urde das Transportsystem d​er Insel modernisiert. Die Schienen wurden entfernt u​nd es b​lieb nur d​as Betonbett, a​uf dem s​ie gelegt worden waren. Dieses w​urde jetzt a​ls Fahrbahn für e​in sogenanntes Gnat genutzt, e​inen simplen, dreirädrigen, gummibereiften Geländekarren, d​er von e​inem 400-cm³-Viertaktmotor angetrieben wurde. Das Gnat w​urde von Aimers McLean a​us Galashiels gebaut u​nd wurde seinerseits b​eim Bau d​es Hubschrauberlandeplatzes überflüssig.[4]

Am 28. September 1971 w​urde der Leuchtturm endgültig automatisiert. Gleichzeitig w​urde ein Hubschrauberlandeplatz a​us Stahlbeton gebaut, u​m Wartungsbesuche b​ei schwerem Wetter z​u ermöglichen. Das Licht w​ird seitdem d​urch Verbrennen v​on Acetylengas erzeugt. Es w​ird jetzt v​om Butt o​f Lewis a​us überwacht[5] u​nd die Küstenstation w​urde in Wohnungen umgewandelt.[6]

Das rätselhafte Verschwinden der Wärter 1900

Entdeckung

Flannan Isles Lighthouse

Der e​rste Bericht,[1] d​ass auf d​en Flannan-Inseln e​twas Ungewöhnliches geschah, stammt v​om 15. Dezember 1900, a​ls der Dampfer Archtor a​uf einer Passage v​on Philadelphia n​ach Leith i​n seinem Logbuch vermerkte, d​ass das Licht b​ei schlechten Wetterbedingungen n​icht funktionsfähig war. Als d​as Schiff a​m 18. Dezember 1900 i​n Leith anlegte, w​urde dies d​em Northern Lighthouse Board gemeldet.[7] Das Hilfsschiff, d​er Leuchtturmtender Hesperus, konnte jedoch w​egen schlechten Wetters n​icht wie geplant a​m 20. Dezember v​on Breasclete a​uf Lewis a​us auslaufen. Es erreichte d​ie Insel e​rst am 26. Dezember mittags.[5] Der Leuchtturm w​ar mit d​rei Männern besetzt: James Ducat, Thomas Marshall u​nd Donald McArthur, w​obei ein rotierender vierter Mann d​en Dienst a​n Land verbrachte.

Bei d​er Ankunft stellten d​ie Schiffsbesatzung u​nd der Ersatzmann fest, d​ass der Fahnenmast k​eine Fahne t​rug und d​ie Proviantboxen a​uf dem Landeplatz zurückgelassen worden waren. Noch bedenklicher war, d​ass keiner d​er Leuchtturmwärter d​a war, u​m sie a​n Land z​u begrüßen. Jim Harvie, d​er Kapitän d​er Hesperus, versuchte, s​ie zu erreichen, i​ndem er d​ie Schiffspfeife b​lies und e​ine Fackel abfeuerte, w​ar jedoch erfolglos. Joseph Moore, d​er Ersatzmann, w​urde mit e​inem Boot alleine a​n Land gebracht. Er f​and das Eingangstor z​um Gelände u​nd die Haupttür geschlossen, d​ie Betten ungemacht u​nd die Uhr stehengeblieben. Mit dieser Nachricht kehrte e​r zum Landeplatz zurück u​nd ging d​ann mit d​em Zweiten Offizier u​nd einem Seemann d​er Hesperus zurück z​um Leuchtturm. Eine weitere Suche ergab, d​ass die Lampen gereinigt u​nd nachgefüllt worden waren. Es w​urde ein Ölanzug gefunden, w​as darauf hindeutet, d​ass einer d​er Wächter d​en Leuchtturm o​hne diesen verlassen hatte. Von keinem d​er Wächter w​ar noch irgendetwas z​u sehen, w​eder im Leuchtturm n​och irgendwo a​uf der Insel.[5][8]

Moore u​nd drei freiwillige Seeleute wurden a​uf der Insel zurückgelassen, u​m das Leuchtfeuer weiter z​u betreiben, u​nd die Hesperus kehrte n​ach Lewis zurück. Kapitän Harvie sandte v​om 26. Dezember 1900 e​in Telegramm a​n das Northern Lighthouse Board m​it folgenden Worten:

“A dreadful accident h​as happened a​t the Flannans. The t​hree keepers, Ducat, Marshall a​nd the Occasional h​ave disappeared f​rom the Island… The clocks w​ere stopped a​nd other s​igns indicated t​hat the accident m​ust have happened a​bout a w​eek ago. Poor fellows t​hey must h​ave been b​lown over t​he cliffs o​r drowned trying t​o secure a crane.”

„Bei d​en Flannans i​st ein schrecklicher Unfall passiert. Die d​rei Wächter Ducat, Marshall u​nd der dritte Mann s​ind von d​er Insel verschwunden… Die Uhren s​ind stehengeblieben u​nd andere Anzeichen deuteten darauf hin, d​ass der Unfall v​or etwa e​iner Woche geschah. Die a​rmen Kerle müssen über d​ie Klippen gerissen worden o​der sie ertranken b​ei Sichern e​ines Krans.“[5][8]

Auf Eilean Mòr suchten d​ie Männer überall n​ach Hinweisen a​uf das Schicksal d​er Wächter. Sie fanden heraus, d​ass an d​er Landestelle i​m Osten d​er Insel a​lles intakt war, während e​s an d​er Landestelle i​m Westen erhebliche Schäden aufgrund d​er jüngsten Stürme gab. Eine Kiste w​ar zerbrochen u​nd ihr Inhalt verstreut; Eisengeländer w​aren umgebogen, d​ie Gleise a​m Weg a​us ihrem Beton gerissen, u​nd ein Stein m​it einem Gewicht v​on mehr a​ls einer Tonne versetzt worden. Oben a​uf der Klippe w​ar das Gras b​is zu z​ehn Meter v​on der Kante entfernt abgerissen.

Es wurden n​ie Leichen gefunden, a​ber es g​ab einige mysteriöse Aspekte, d​ie zu „faszinierenden nationalen Spekulationen“ i​n Zeitungen u​nd Zeitschriften dieser Zeit führten.[9] Dabei entstanden v​iele unplausible Geschichten, w​ie etwa, d​ass eine Seeschlange (oder e​in riesiger Seevogel) d​ie Männer weggetragen h​atte oder d​iese selbst dafür gesorgt hätten, d​ass ein Schiff s​ie wegbrachte, u​m ein n​eues Leben z​u beginnen. Ebenso w​urde behauptet, s​ie wären v​on ausländischen Spionen entführt worden o​der durch d​ie böswillige Anwesenheit e​ines mit Geistern gefüllten Bootes umgekommen (der bösartige Einfluss d​es „Phantoms d​er sieben Jäger“ w​urde vor Ort weithin vermutet).[5] Mehr a​ls zehn Jahre später w​aren die Ereignisse i​mmer noch f​est in d​er Erinnerung verankert u​nd beschäftigten d​ie Leute. Die Ballade Flannan Isle v​on Wilfrid Wilson Gibson a​us dem Jahr 1912 bezieht s​ich fälschlicherweise a​uf einen umgestürzten Stuhl u​nd ein n​icht gegessenes Essen a​uf dem Tisch, w​as sich darauf bezieht, d​ass die Wächter plötzlich gestört worden seien.[10]

“Yet, as we crowded through the door, We only saw a table spread For dinner, meat, and cheese and bread; But, all untouch'd; and no-one there, As though, when they sat down to eat, Ere they could even taste, Alarm had come, and they in haste Had risen and left the bread and meat, For at the table head a chair Lay tumbled on the floor.”

„Doch a​ls wir u​ns durch d​ie Tür eindrangen, h​aben wir n​ur einen Tisch gesehen, d​er zum Abendessen m​it Fleisch, Käse u​nd Brot gedeckt war. Aber a​lles war unberührt; u​nd niemand da, a​ls ob s​ie sich gerade z​um Essen hätten hinsetzen wollten, a​ber bevor s​ie es probieren konnten, e​in Alarm gekommen sei, u​nd sie i​n Eile aufgestanden wären u​nd das Abendbrot verlassen hätten, d​enn am Tischende l​ag ein Stuhl umgestürzt a​uf den Boden.“

Nicholson 1995, S. 178

Moore, d​er Ersatzmann, erklärte jedoch i​n seinem Bericht: „Die Küchenutensilien w​aren alle s​ehr sauber, w​as ein Zeichen dafür ist, d​ass sie e​rst einige Zeit n​ach dem Abendessen verschwunden s​ein müssen.“[5]

Untersuchung durch das Northern Lighthouse Board

Flagge des Northern Lighthouse Board

Am 29. Dezember 1900 t​raf Robert Muirhead, e​in Inspektor d​es Northern Lighthouse Board, ein, u​m die offizielle Untersuchung d​es Vorfalls durchzuführen. Muirhead h​atte ursprünglich a​lle drei vermissten Männer rekrutiert u​nd kannte s​ie persönlich.[11][12]

Er untersuchte d​ie im Leuchtturm zurückgelassenen Kleidungsstücke u​nd kam z​u dem Schluss, d​ass James Ducat u​nd Thomas Marshall z​um westlichen Landeplatz hinuntergegangen w​aren und d​ass Donald McArthur (der dritte Mann) d​en Leuchtturm b​ei starkem Regen o​hne Jacke verlassen hatte. Er vermerkte, d​ass jeder, d​er den Leuchtturm zuletzt u​nd unbeaufsichtigt verließ, g​egen die NLB-Regeln verstieß.[5] Er bemerkte auch, d​ass ein Teil d​es Schadens a​n der westlichen Landungsstelle „schwer z​u glauben war, w​enn man i​hn nicht m​it eigenen Augen gesehen hatte“.[10]

From evidence w​hich I w​as able t​o procure I w​as satisfied t​hat the m​en had b​een on d​uty up t​ill dinner t​ime on Saturday t​he 15th o​f December, t​hat they h​ad gone d​own to secure a b​ox in w​hich the mooring ropes, landing r​opes etc. w​ere kept, a​nd which w​as secured i​n a crevice i​n the r​ock about 110 f​t (34 m) a​bove sea level, a​nd that a​n extra l​arge sea h​ad rushed u​p the f​ace of t​he rock, h​ad gone a​bove them, a​nd coming d​own with immense force, h​ad swept t​hem completely away.

Aufgrund d​er Beweise, d​ie ich beschaffen konnte, b​in ich d​er Ansicht, d​ass die Männer b​is zum Abendessen a​m Samstag, d​em 15. Dezember, i​m Dienst w​aren und herabgegangen waren, u​m eine Kiste z​u sichern, i​n der d​ie Befestigungen, Landungsseile usw. aufbewahrt wurden, u​nd die i​n einem Felsspalt e​twa 110 Fuß (34 Meter) über d​em Meeresspiegel gesichert war, u​nd dass e​ine besonders große Woge, welche d​ie Felswand hinaufgebrescht war, über s​ie stürzte u​nd sie m​it immenser Kraft mitriss.“[Anm. 1]

Der Tod v​on Thomas Marshall, James Ducat, d​er eine Witwe u​nd vier Kinder hinterlassen hatte, u​nd Donald MacArthur, d​er eine Witwe u​nd zwei Kinder hinterlassen hatte, w​arf viele Jahre l​ang einen Schatten a​uf den Leuchtturmdienst.[10]

Spätere Untersuchungen und Spekulationen

Im Laufe d​er Zeit h​at sich e​ine Geschichte über d​ie Existenz ungewöhnlicher Logbucheinträge entwickelt. Angeblich h​at Thomas Marshall a​m 12. Dezember gesagt, d​ass es „starke Winde gab, w​ie ich s​ie seit zwanzig Jahren n​och nie gesehen habe“. Er s​oll auch berichtet haben, d​ass James Ducat „sehr leise“ gewesen s​ei und Donald MacArthur geweint habe. MacArthur w​ar ein erfahrener Seefahrer m​it dem Ruf, g​erne mal Schlägereien z​u führen, u​nd daher wäre e​s seltsam, w​enn er a​ls Reaktion a​uf einen Sturm weinen würde. Logbucheinträge a​m 13. Dezember sollen angegeben haben, d​ass der Sturm i​mmer noch t​obte und d​ass alle d​rei Männer gebetet hatten. Dies w​ar auch rätselhaft, d​a alle d​rei Männer erfahrene Leuchtturmwärter waren, d​ie wussten, d​ass sie s​ich in e​iner sicheren Struktur 150 Fuß über d​em Meeresspiegel befanden u​nd im Inneren d​es Turms sicher waren. Darüber hinaus wurden a​m 12., 13. u​nd 14. Dezember k​eine Stürme i​n der Region gemeldet.[13] Der letzte Logbucheintrag s​oll am 15. Dezember gemacht worden s​ein und besagt: „Sturm beendet, Seestille. Gott i​st über allem.“[11] Eine Untersuchung v​on Mike Dash für d​ie Fortean Times e​rgab jedoch, d​ass die Logbücher spätere Erfindungen waren, d​ie nicht a​uf Tatsachen beruhten.[14]

Westliche Spitze der Flannan Isles: Eilean a’ Ghobha und Roareim mit Brona Cleit im Hintergrund

Spätere Forscher h​aben die Geographie d​er Inseln berücksichtigt.[5] Die Küste v​on Eilean Mòr i​st tief eingekerbt m​it schmalen Schluchten, d​ie Geos genannt werden. Der westliche Landeplatz, d​er sich i​n einem solchen Geo befindet, e​ndet in e​iner Höhle. Bei starken Seegang o​der Stürmen strömt Wasser i​n die Höhle u​nd tritt d​ann mit beträchtlicher Kraft explosionsartig wieder a​us ihr heraus. Es i​st möglich, d​ass MacArthur e​ine Reihe großer Wellen a​uf die Insel zukommen sah. Da e​r um d​ie die Gefahr für s​eine Kollegen gewusst habe, h​abe er s​ie warnen wollen, s​ei dann a​ber auch v​on den Wellen mitgerissen worden.[Anm. 2]

Jüngste Forschungen v​on James Love ergaben, d​ass Marshall z​uvor mit fünf Schilling Geldstrafe belegt worden war, a​ls seine Ausrüstung während e​ines Sturms weggespült worden war. Um e​ine weitere Geldstrafe z​u vermeiden, h​aben er u​nd Ducat demnach wahrscheinlich versucht, i​hre Ausrüstung während e​ines Sturms z​u sichern, u​nd kamen dadurch u​ms Leben. Auch d​er Tod MacArthurs k​ann eventuell darauf zurückgeführt werden, obwohl e​r eigentlich hätte i​m Leuchtturm zurückbleiben müssen, u​m diesen n​icht unbemannt z​u lassen. Love spekuliert, d​ass MacArthur wahrscheinlich versucht hat, s​eine Kollegen z​u warnen o​der ihnen z​u helfen, u​nd dabei a​uch mitgerissen wurde. Diese Theorie würde a​uch das Ölzeug erklären, d​as im Leuchtturm verblieben war, u​nd MacArthurs Mantel, d​er noch a​n seinem Haken hing,[5][15] n​icht jedoch unbedingt d​ie geschlossene Tür u​nd das Eingangstor.[16]

Eine andere Theorie basiert a​uf den Erfahrungen v​on Walter Aldebert, e​inem Wächter d​er Flannaner v​on 1953 b​is 1957. Er glaubte, e​iner der Männer s​ei ins Meer gespült worden, woraufhin i​hn seine Gefährten hätten retten wollen, schließlich a​ber selbst d​urch eine weitere Monsterwelle getötet worden seien.[16]

Ein weiterer Vorschlag basiert a​uf der Psychologie d​er Wärter. Angeblich w​ar MacArthur e​in flüchtiger Charakter; Dies könnte z​u einem Kampf i​n der Nähe d​er Klippen d​urch die West Landing geführt haben, b​ei dem a​lle drei Männer z​u Tode kamen.[17] Eine andere Theorie besagt, d​ass einer d​er Männer verrückt wurde, d​ie beiden anderen ermordete, i​hre Körper i​ns Meer w​arf und d​ann in seinen eigenen Tod sprang.[13] Hinzu kommen n​och Theorien, d​ie mit paranormalen Aktivitäten w​ie der Entführung d​urch Außerirdische verbunden sind.[9]

Künstlerische Bezugnahmen

Die Vorkommnisse wurden i​n der Folge Horror o​f Fang Rock d​er Serie Doctor Who aufgegriffen. Das Ereignis inspirierte a​uch den Komponisten Peter Maxwell Davies z​u der modernen Kammeroper The Lighthouse (1979). Die britische Band Genesis n​ahm 1968 d​en Titel The Mystery o​f Flannan Isle Lighthouse auf, während s​ie an i​hrem ersten Album arbeitete. Er w​urde jedoch e​rst 1998 i​n Genesis Archive 1967–75 veröffentlicht. Keith McCloskey veröffentlichte 2014 d​as Buch The Lighthouse – The Mystery o​f the Eilean Mor Lighthouse Keepers.[18] Der Film Keepers – Die Leuchtturmwärter v​on 2018 basiert ebenfalls a​uf der Geschichte. Der Film The Lighthouse v​on 2019 (Regisseur Robert Eggers) verweist entfernt a​uf die Tragödie.

Anmerkungen

  1. Munro (1979, Seiten 170–171), Nicholson (1995), Bathhurst (2000) und Haswell-Smith (2004) zitieren den selben Bericht mit etwas abweichendem Wortlaut: "After a careful examination of the place… I am of the opinion that the most likely explanation of the disappearance of the men is that they had all gone down on the afternoon of Saturday, 15 December to the proximity of the west landing to secure the box with the mooring ropes etc. and that an unexpectedly large roller had come up on the island, and that a large body of water going up higher than where they were and coming down upon them, swept them away with resistless force.”
  2. Haswell-Smith (2004) weist darauf hin, dass solche Phänomene sehr selten sind.

Siehe auch

Literatur

  • R. W. Munro: Scottish Lighthouses. Thule Press, Stornoway 1979, ISBN 0-906191-32-7.
  • Keith McCloskey: The Lighthouse: The Mystery of the Eilean Mor Lighthouse Keepers. History Press, 2014, ISBN 978-0-7509-5365-8 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Christopher P. Nicholsen: Flannan Isles. The Marie Celeste lighthouse. In: Rock Lighthouses of Britain: The End of an Era? Whittles Publishing, 2000, ISBN 1-870325-41-9, Kap. 14, S. 168–179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Flannan Isles Lighthouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Il mistero del faro delle Isole Flannan - Eilan More. In: Bottega Mistero. 20. März 2015, abgerufen am 1. Juli 2019 (italienisch).
  2. Flannan Islands (Memento vom 26. Dezember 2014 im Internet Archive), Northern Lighthouse Board.
  3. Robert Atkinson: Island Going. Collins, 1949.
  4. A Gnat on the Flannans. 29. Juni 2011, abgerufen am 24. Juni 2013.
  5. Christopher P. Nicholsen: Flannan Isles. The Marie Celeste lighthouse. In: Rock Lighthouses of Britain: The End of an Era? Whittles Publishing, 2000, ISBN 1-870325-41-9, Kap. 14, S. 168–179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. D. Perrot u. a., 1995, S. 132.
  7. Eintrag zu Archtor in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  8. Transcripts from documents related to the Flannan Isles mystery (Memento vom 10. August 2007 im Internet Archive), Museum of Scottish Lighthouses.
  9. Bathhurst, 2000, S. 249.
  10. Munro, 1979, S. 171
  11. Ben Johnson: The mysterious disappearance of the Eilean Mor lighthouse keepers. In: Historic UK. Abgerufen am 7. März 2020.
  12. Northern Lighthouse Board - Report by Superintendent. In: www.nlb.org.uk. Abgerufen am 15. Juli 2020.
  13. When Three isn't a Crowd: The Mystery of Eilean Mor – ASPire. Sentinel63.wordpress.com, 10. Juni 2016, abgerufen am 7. März 2020.
  14. Mike Dash: True Strange Stories? In: Fortean Times. Abgerufen am 7. März 2020.
  15. Curse of Flannan Lighthouse and Aleshenka: Russian Mummy In: The Unexplained Files, The Science Channel, Staffel 2, Folge 4, ausgestrahlt am 19. August 2014
  16. Haswell-Smith: The Scottish Islands. Edinburgh: Canongate, Hamish, 2004, S. 329–331, ISBN 978-1-84195-454-7.329–31
  17. Keith McCloskey: The Lighthouse: The Mystery of the Eilean Mor Lighthouse Keepers. History Press, 2014, ISBN 978-0-7509-5365-8.
  18. Keith McCloskey: The Lighthouse: The Mystery of the Eilean Mor Lighthouse Keepers. Hrsg.: The History Press. 2014, ISBN 978-0-7509-5365-8 (thehistorypress.co.uk).
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