Findlingsgarten Seddiner See
Der Findlingsgarten Seddiner See ist eine 25.000 m² große Freiland-Ausstellung von Findlingen. Er liegt im Ortsteil Kähnsdorf, die zur Gemeinde Seddiner See im Landkreis Potsdam-Mittelmark im Naturpark Nuthe-Nieplitz gehört. Neben Findlingen, eiszeitlichen Geländeformschätzen und nordischen Leitgeschieben werden in einer Freiluft-Skulpturenausstellung zeitgenössische Werke von zwölf Künstlern wie Marina Schreiber, Karl Menzen oder Volker Bartsch gezeigt. Träger ist der Verein Findlingsgarten Seddiner See e. V.
Hintergrund
Die Ausbildung der Region um den heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark entstand vor rund 20.000 Jahren während eines kaltzeitlichen Vorstoßes von Inlandeis sowie des damit verbundenen Schmelzwassers. Zu dieser Zeit war das gesamte Gebiet während der jüngsten, der Weichseleiszeit noch komplett mit Eis überdeckt – es entstanden zum Beispiel die Hochfläche der Zauche. Nach dem Abschmelzen entstand eine Grundmoränenfläche mit Geschiebemergel. Dabei lagerten sich eine Vielzahl an Findlingen ab, die bei der landwirtschaftlichen Nutzung der Region durch den Spargelanbau anfallen.
Konzept des Gartens
Der Findlingsgarten zeigt in einer regionalen Anordnung charakteristische Strauch- und Baumarten, sowohl aus der Späteiszeit, der Warmzeit und der Nachwarmzeit. Das gesamte Gelände ist durch eine Brombeerhecke eingefriedet. Im Nordwesten befindet sich neben einem kleinen Informationshäuschen mit einer Dauerausstellung der Eingang zu dem Gelände. Hier wurde die Vegetationszone der Nacheiszeit nachgebildet, die durch eine Ausstellung von behandelten Natursteinen sowie einem Klopfplatz zur Bearbeitung der Findlinge ergänzt wurde. Im mittleren Bereich gelangt der Besucher über einen Holzsteg zu einem nachgebildeten Toteissee sowie einer Endmoräne. Hier herrschen Pflanzen vor, die zur Warmzeit zählen. Hinter der Endmoräne schließt sich ein Drumlin, ein Wallberg (Os) sowie ein Grundmoränensee an. In diesem Bereich der Nachwarmzeit finden sich Beispiele für Sedimentablagerungen sowie Granite und Gneise.
Im Jahr 2006 wurde die Ausstellung durch Skulpturen zeitgenössischer Künstler ergänzt.[1]
- Findlinge im Warmzeitbereich des Gartens
- Skulptur Gegen-Satz von Karl Menzen
- Findling „Augenblick“ von Victor Bisquolm
- Informationshäuschen und Eingang zum Gelände
- Dauerausstellung im Informationshäuschen
Weblinks
- Website des Findlingsgartens Seddiner See, abgerufen am 2. Juni 2012.
- Flyer Findlingsgarten Seddiner See auf der Webseite des Findlingsgartens, (PDF, 9.635 kB), abgerufen am 2. Juni 2012.
- Detaillierte Beschreibung des Gartens auf der Webseite der Gemeinde Seddiner See, abgerufen am 2. Juni 2012.
- Kähnsdorf, Freiluftmuseum Findlingsgarten auf der Webseite des Landkreises Potsdam-Mittelmark, abgerufen am 2. Juni 2012.
Einzelnachweise
- Ausstellungsflyer zur Eröffnung des Skulpturengartens auf der Webseite der Galerie Ruhnke, (PDF, 458 kB), abgerufen am 2. Juni 2012.