Findling (Rebsorte)

Findlinge b​ei Rebsorten werden umgangssprachlich wildwachsende u​nd zunächst unbekannte Sorten bezeichnet, d​eren Abstammung unklar ist. Der Name w​ird aber a​uch als Synonym v​on bekannten Rebsorten verwendet.

  • Franz Kimmig in Oberkirch in Baden-Württemberg selektionierte 1971 eine von ihm gefundene Sorte.[1] Dabei handelt es sich gemäß DNA-Analysen um Bouvier, die unter dem Namen „Findling“ im Sortenregister von Deutschland noch geführt wird.[2] In der internationalen Rebsortendaenbank (VIVC) und deutschen Rebsortendatenbank wird sie nicht als Sorte angeführt, sondern ist ein Synonym der Sorte Bouvier.
  • Ein weiterer Findling ist eine Mutation vermutlich aus Müller-Thurgau. Die Unterschiede sind früherer Reifezeitpunkt, niedrigere Erträge und höheres Mostgewicht. Eine DNA-Bestimmung ist aber noch nicht erfolgt.[3]
  • Die Sorte Findling von Muhen mit einer dunkelroten Beerenfarbe stammt aus der Schweiz und ist benannt nach der Gemeinde Muhen im Bezirk Aarau im Kanton Aargau.[4] Sie wurde von einer Schweizer Hobby-Ampelographin gefunden. Die Rebe besitzt ein eigenständiges DNA-Profil, das sich von Müller-Thurgau unterscheidet. Die Abstammung (Elternschaft) ist aber unbekannt. Die Sorte ist in der internationalen Rebsortendatenbank (VIVC) gelistet mit der VIVC Nr. 41572.[5]

Einzelnachweise

  1. Eintrag Findling auf weingueter.de
  2. Statistisches Bundesamt (2016): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5. S. 24
  3. Information von José Vouillamoz 2016
  4. Findling von Muhen - 53800, Eintrag in der Datenbank Erhaltung von Kulturpflanzen in der Schweiz des Schweizer Bundesamts für Landwirtschaft (BLW)
  5. Findling von Muhen auf der VIVC Datenbank
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