Filialkirche St. Luzia (Bleiburg)

Die Filialkirche St. Luzia gehört z​ur römisch-katholischen Pfarre Schwabegg u​nd steht, einsam gelegen, nördlich d​es Ortes Aich/Dob i​n der Gemeinde Bleiburg. Die Kirche i​st eine Zwischenstation b​ei dem Jauntaler Dreibergelauf.

Filialkirche St. Luzia
Innenansicht
Ausschnitt der Schablonendecke

Baubeschreibung

Der Kern des Langhauses stammt aus der Romanik, ersichtlich an zwei Fenstern der Langhaussüdwand. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche erweitert, nach Westen mit einer Verlängerung des Schiffs, nach Osten mit einer Vergrößerung des Altarraums. Zur selben Zeit wurde der mit 1726 bezeichnete Nordturm errichtet. Im Turm hängen eine 1670 von Lorenz Pez und eine 1675 von Mathias Landsmann gegossene Glocken. Bei der Restaurierung des Turmes 1997 stellte man die barocke Architekturpolychromie der Eckquaderung wieder her. Zwischen Turm und Chor ist die Sakristei angebaut. Der polygonale Chor ist mit Wandvorlagen geschmückt. Über dem Langhaus erstreckt sich eine schablonierte barocke Flachdecke aus dem späten 17. Jahrhundert. In den quadratischen Feldern sind Maria, Heilige, Stifter sowie Engelsköpfe und Füllhörner dargestellt. Die hölzerne Westempore von ca. 1900 steht auf schmalen Balustersäulen. Die Decke unterhalb der Empore stammt aus Teilen der ehemaligen Langhausdecke über der Empore. Heute ist dort eine hölzerne Flachtonne eingezogen. Vor dem schmalen rundbogigen Triumphbogen führt eine barocke Bogenöffnung in den Turm. Da befindet sich der Zugang zur tonnengewölbten Sakristei. Über dem zweijochigen, barocken Chor erhebt sich ein von Stuckrippen gerahmtes Stichkappengewölbe. Die polygonale Apsis wird durch Pilaster gegliedert.

Ausstattung

Am spätbarocken Hochaltar a​us dem dritten Viertel d​es 18. Jahrhunderts s​teht die Schnitzfigur d​er Kirchenheiligen Lucia, flankiert v​on den Heiligen Agatha u​nd Barbara. Das Aufsatzbild z​eigt den heiligen Laurentius.

Die Bilder d​er beiden u​m 1770 entstandenen Seitenaltäre werden Johann Andreas Strauß zugeschrieben. Das Altarblatt a​m rechten Altar z​eigt die Beweinung Christi, d​as Aufsatzbild d​en heiligen Longinus. Am linken Altar i​st der heilige Justus z​u sehen, darüber e​ine Muttergottes m​it Kind.

Das u​m 1720 gemaltes Altarbild i​n der Seitenkapelle z​eigt die Flucht n​ach Ägypten u​nd den bethlehemitischen Kindermord.

Der u​m 1700 gefertigte Kanzelkorb w​urde zum Ambo umgebaut.

Die Konsolstatue d​es David m​it Harfe stammt a​us dem dritten Viertel d​es 18. Jahrhunderts.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 4.
  • Breda Vilhar und Milan Piko: „Die sakralen Denkmäler des Dekanats Bleiburg / Cerkvena likovna dediščina v dekaniji Pliberk“. Slovenski narodopisni inštitut, Klagenfurt 2006 ISBN 3-7086-0206-4, S. 78–80.
  • Wilhelm Deuer: Jauntaler Kulturwanderungen – Ein kunstgeschichtlicher Begleiter durch den Bezirk Völkermarkt. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2001, ISBN 3-85366-977-8, S. 90.
Commons: Filialkirche St. Luzia, Bleiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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