Feuerkehlkolibri
Der Feuerkehlkolibri (Panterpe insignis) ist ein Seglervogel in der Familie der Kolibris (Trochilidae). Er kommt vom Südwesten von Costa Rica bis nach Panama vor. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Feuerkehlkolibri | ||||||||||
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Feuerkehlkolibri | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Panterpe | ||||||||||
Cabanis & Heine, 1860 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Panterpe insignis | ||||||||||
Cabanis & Heine, 1860 |
Merkmale
Der Feuerkehlkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 11 cm bei einem Gewicht von ca. 5,7 g. Der Oberkopf ist königsblau, während die Seiten des Kopfes und der Nacken schwarz gefärbt sind. Der Rücken ist grün. Die oberen Schwanzdecken sind bläulich und gehen am Schwanz in Dunkelblau über. Die Kehle glitzert rosig kupferorange, was in der Mitte der Brust in Violettblau übergeht. Der Bauch ist grün bis bläulich. Der schwarze Schnabel ist an der Basis des Unterschnabels rosa gefärbt.[1]
Jungtiere ähneln den ausgewachsenen Feuerkehlkolibris, weisen aber rostfarbene Säume an Gesicht- und Nackenfedern auf.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Man findet die Vögel in der Nähe höherer Berge in der Cordillera de Guanacaste am Vulkan Miravalles bis nach Panama. Hier bewegen sie sich in den nördlichen Kordilleren in Höhenlagen um 1400 Meter und in der Cordillera de Talamanca um 2000 Meter. Nach der Brut findet man sie aber auch in Höhen bis 750 Metern vor.[1]
Verhalten
Die Vögel bewegen sich vorwiegend in den Kronen von Waldbäumen. Hin und wieder machen sie Ausflüge zu Sträuchern an Waldrändern, auf Lichtungen und in der Sekundärvegetation. Sie bevorzugen die Blüten von Epiphyten, besonders von Heidekrautgewächsen wie Cavendishia und Macleania oder Gestrüpp wie das zu den Glockenblumengewächsen gehörende Centropogon. Oft stechen sie lange, röhrenförmige Blüten an oder nutzen die Löcher, die bereits von Hakenschnäbeln (Diglossa) oder Hummeln gemacht wurden. Sie sind sehr lebhaft, lautstark und aggressiv unterwegs und verteidigen nahrungsreiche Pflanzen.[1]
Lautäußerungen
Ihr Ruf hört sich wie ein Gemisch aus hohem, flüssigem bis scharfem und durchdringendem Gezwitscher, Klappern und Schwirren an. Bei den Männchen ist keine wirkliche Melodie zu erkennen. In der Balz geben sie einen summenden Laut von sich.[1]
Fortpflanzung
Die Männchen helfen bei der Brut und teilen während dieser Zeit ihre Pflanzen mit den Weibchen. Ihr Nest ist ein dicker Kelch aus Baumfarnfasern, heruntergefallenen Pflanzen und Spinnengeweben. Die Außenseiten bedecken sie dicht mit Moos und Flechten. Sie bauen ihr Nest in 2 bis 4 Meter Höhe auf Bambusstämmen oder entwurzelten Bäumen, die an Überhängen stehen.[1]
Unterarten
Derzeit werden zwei Unterarten unterschieden:[2]
- Panterpe insignis insignis Cabanis & Heine, 1860. Die Nominatform ist vom nördlichen zentralen Costa Rica in der Cordillera de Tilarán bis in den Westen Panamas verbreitet.
- Panterpe insignis eisenmanni Stiles, 1985. Diese Unterart kommt nur im Nordwesten Costa Ricas in der Cordillera de Guanacaste vor. Sie unterscheidet sich durch sehr viel deutlichere blauviolette Färbung an Bauch, Brust und oberen Schwanzdecken. Der Oberkopf ist deutlich schwärzer als bei der Nominatform, wobei sich das Schwarz bis in den oberen Bereich des Rückens zieht. Außerdem hat sie einen deutlich kürzeren Schnabel.[3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Jean Louis Cabanis und Ferdinand Heine beschrieben den Kolibri unter dem heute gültigen Namen Panterpe insignis. Das Typusexemplar stammte aus dem Zoologischen Museum in Berlin und war von Karl Hoffmann in Costa Rica gesammelt worden.[4]
Das Wort »Panterpe« stammt vom griechischen Wort »panterpēs παντερπής« für »vollkommen entzückend« ab.[5] Das lateinische Wort »insignis« steht für »außergewöhnlich, beachtenswert«.[6] Das Wort »eisenmanni« ehrt den amerikanisch-panamaischen Ornithologen Eugene Eisenmann (1906–1981), dem Frank Gary Stiles dafür dankt, dass er ihn motivierte diese Nachforschungen anzustellen, obwohl diese Art der Forschung in Forscherkreisen nur noch geringes Ansehen genießt.[7]
Literatur
- Frank Gary Stiles, Alexander Frank Skutch, Dana Gardner: A Guide to the Birds of Costa Rica. Comstock Publishing Associates, Ithaca, New York 1990, ISBN 0-8014-9600-4.
- Frank Gary Stiles: Geographic Variation in the Fiery-Throated Hummingbird, Panterpe insignis. In: Ornithological Monographs. 36, Neotropical Ornithology, 1985, S. 22–30, doi:10.2307/40168275 (online [PDF; abgerufen am 23. Dezember 2013]).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Jean Louis Cabanis, Ferdinand Heine junior: Museum Heineanum Verzeichniss der ornithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine auf Gut St. Burchard vor Halberstadt. Mit kritischen Anmerkungen und Beschreibung der neuen Arten systematisch bearbeitet von Jean Cabanis, erstem Custos der Königlichen zoologischen Sammlung zu Berlin und Ferdinand Heine, Stud. philos. In: III. Theil, die Schrillvögel und die Zusammenstellung der Gattungen und Arten des 1-3, Thiels enthalthend. Band 3. R. Frantz, Halberstadt 1860 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Panterpe insignis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 23. Dezember 2013.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Fiery-throated Hummingbird (Panterpe insignis) in der Internet Bird Collection
- Feuerkehlkolibri (Panterpe insignis) bei Avibase; abgerufen am 23. Dezember 2013.
- Panterpe insignis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 23. Dezember 2013.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Fiery-throated Hummingbird (Panterpe insignis)
- Fiery-throated Hummingbird (Panterpe insignis) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 16. Juli 2019 (englisch).
Einzelnachweise
- Frank Gary Stiles u. a. (1990), S. 218
- IOC World Bird List Hummingbirds
- Frank Gary Stiles (1985), S. 24
- Jean Louis Cabanis, S. 43
- James A. Jobling S. 291
- James A. Jobling S. 205
- Frank Gary Stiles (1985), S. 26