Ferrocarril de Langreo
Bei der Bahnstrecke Ferrocarril de Langreo handelt es sich um eine Schmalspur-Eisenbahnstrecke in der autonomen spanischen Region Asturien, die die Stadt Gijón mit der Gemeinde Laviana verbindet und dabei über die Gemarkungen Siero und Langreo führt. Der Name der Bahnstrecke bezieht sich dabei auf die Gemeinde Langreo, da sich ursprünglich der Endpunkt der Bahnstrecke in dieser Gemeinde befunden hat. Jedoch wurde die Bahnstrecke bereits im 19. Jahrhundert zum heutigen Endpunkt in Laviana verlängert.
Geschichte
Die Bahnstrecke wurde im Jahr 1846 eröffnet, um eine Eisenbahnverbindung zwischen dem Hafen von Gijón und der Gemeinde Langreo zu schaffen. Langreo befindet sich in einer Bergbau-Region und eine neue Eisenbahnstrecke sollte es insbesondere ermöglichen, Rohstoffe an die Küste zu transportieren, um diese dort auf Schiffe zu verladen und auf dem Seeweg zu exportieren. Ursprünglich wurde der Bahnverkehr von einer eigens gegründeten Eisenbahngesellschaft abgewickelt, die sich ebenfalls Ferrocarril de Langreo nannte. Die Spurweite betrug damals 1432 Millimeter, sodass die Gleise annähernd die Breite einer Regelspur-Eisenbahn hatten. Jedoch konnte hier kein Rollmaterial verwendet werden, das für Gleise in der internationalen Regelspur ausgelegt war.
In den 1960er Jahren kam es in Asturien, ebenso wie in vielen anderen europäischen Bergbauregionen, zu einer Krise, wodurch der Bergbausektor bis heute kontinuierlich an wirtschaftlicher Bedeutung verloren hat. Infolgedessen wurde die Bahnstrecke auch in geringerem Umfang zum Rohstofftransport benötigt. Die zunehmend heruntergewirtschaftete Bahnstrecke wurde 1972 ebenso von der staatlichen Eisenbahngesellschaft FEVE übernommen, wie zahlreiche Schmalspureisenbahnen in allen Regionen Spaniens, die zuvor meist von privaten Bahngesellschaften betrieben wurden. Zwischen den Jahren 1983 und 1984 wurde die Strecke auf eine Spurweite von 1000 Millimeter umgebaut und dadurch eine direkte Verbindung zu den anderen von der FEVE betriebenen Bahnstrecken im Norden Spaniens möglich.
Betrieb
Die Strecke spielt heute vor allem im Personenverkehr eine Rolle und ist als Linie F5 in das S-Bahn-System der Region Asturien integriert, die mit modernen Triebwagen zwischen dem Hauptbahnhof der Stadt Gijón und Laviana verkehrt.
Güterverkehr findet auf der Strecke in geringerem Umfang nach wie vor statt, wobei primär nicht mehr Rohstoffe zum Hafen in Gijón transportiert werden, sondern Güter unterschiedlicher Art zwischen diversen Industriebetrieben mit Gleisanschluss.
Streckenverlauf
Die Strecke beginnt am Hafen El Musel in der spanischen Stadt Gijón, wobei auf den ersten Kilometern der Strecke noch kein Personenverkehr stattfindet. In der Innenstadt befindet sich ein Sackbahnhof mit mehreren Gleisen in Meterspur sowie in iberischer Breitspur, an dem sämtliche Eisenbahn-Linien im Personenverkehr beginnen. Durch eine Stichstrecke werden somit auch die Züge der S-Bahn-Linie F5 auf diese Bahnstrecke eingeleitet. An der Bahnstrecke befinden sich zunächst noch einige Haltepunkte im Stadtgebiet. Im Anschluss führt die Strecke in die Verbundgemeinde Siero, in der ebenfalls mehrere Haltepunkte bedient werden. Im Stadtteil El Berron kreuzt die Bahnstrecke die baskisch-asturische Eisenbahn, die von Bilbao nach Oviedo führt niveaugleich, wobei Verbindungskurven einen Übergang zwischen den beiden Strecken ermöglichen. Die Bahn führt weiter durch die Gemarkungen Noreña, Langreo, San Martín del Rey Aurelio und Laviana, wo sie verschiedene Haltepunkte bedient. In Langreo mündet eine aus Oviedo kommende breitspurige Eisenbahnstrecke in die Bahntrasse ein, die bis zum Bahnhof El Entrego parallel neben der Schmalspurstrecke verläuft. Auf dieser verkehrt u. a. die von der RENFE betriebene S-Bahn Linie C-2.
Weblinks
- "Ferro-carril de Langreo", de Eduardo Saavedra, Revista de Obras Públicas 1858 (spanisch; PDF; 519 kB)
Literatur
- Narrow gauge rails through the Cordillera, Mike Bent, Semaphore Press, 1998, ISBN 1902298004
- El Langreo: Del carbón al Metrotrén: 150 años moviendo Asturias, FEVE, Ministerio de Fomento, Madrid, 2002
- La Compañía del Ferrocarril de Langreo en Asturias: estaciones e infraestructuras (1846-1972), Jose María Flores Suárez, Trea, Gijón, 2004, ISBN 84-9704-124-0
- La vía estrecha en Asturias: ingeniería y construcción, 1844-1972, Mercedes López García, Gran Enciclopedia Asturiana, Gijón, 1995, ISBN 84-7286-349-2