Ferdinand Reisinger (Theologe)

Ferdinand Reisinger CanReg (* 24. Juli 1946 i​n Mauthausen) i​st ein österreichischer römisch-katholischer Priester u​nd Theologe.

Leben

Nach d​er Matura 1964 a​m Kollegium Aloisianum t​rat er i​n das Stift Sankt Florian a​m 27. August 1964 e​in und l​egte die feierliche Profess a​m 28. August 1968 ab. Er studierte a​n der Universität Salzburg Philosophie, Theologie, Geschichte u​nd Politikwissenschaft. Nach d​er Priesterweihe a​m 9. Juli 1970 promovierte e​r 1976 Sub auspiciis u​nd erhielt 1977 d​ie Talentförderungsprämie für Wissenschaft d​es Landes Oberösterreich. Es folgten v​iele weitere Auszeichnungen, w​ie 2004 d​ie Kulturmedaille d​es Landes Oberösterreich, 2006 d​er Landeskulturpreis für Geisteswissenschaften s​owie 2013 d​as Goldene Ehrenzeichen d​es Landes Oberösterreich u​nd am 22. Juli 2016 d​as Ehrenkreuz für Wissenschaft u​nd Kunst d​er Republik Österreich überreichte. Anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums i​m Jahr 2020 w​urde er v​on Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverband für s​eine Tätigkeit a​ls Landesfeuerwehrkurat m​it der höchsten Auszeichnung d​er Großen Florian-Ehrenmedaille i​n Silber geehrt.[1]

Ab 1978 lehrte e​r Gesellschaftslehre u​nd philosophische Gegenwartsfragen a​n der KU Linz u​nd unterrichtete zusätzlich a​n der Pädagogischen Akademie u​nd der Religionspädagogischen Akademie d​er Diözese Linz. 1983 w​urde er a​ls ao. Professor für Gesellschaftslehre u​nd Pastoralsoziologie a​n die Katholisch-Theologische Privatuniversität Linz berufen u​nd 1994 z​um ordentlichen Professor ernannt.

Von 1986 b​is 2004 u​nd von 2005 b​is 2011 w​ar er Stiftsdechant v​on St. Florian. Seit d​er Emeritierung 2011 i​st er Pfarrer i​n Hargelsberg. Bis 2020 w​ar er außerdem Landesfeuerwehrkurat u​nd seit 2013 Dechant d​es Dekanates Enns-Lorch.

Er i​st Mitglied d​er Klasse 8 (Weltreligionen) d​er Academia Scientiarum e​t Artium Europaea. Seine Forschungsschwerpunkte s​ind Kirche u​nd Politik, Kirche u​nd Wirtschaft, theologische Ökonomiekritik, Ordenssoziologie u​nd Kunst (und i​hr Konnex z​u Theologie bzw. Politik).

Schriften (Auswahl)

  • Der Tod im marxistischen Denken heute. Schaff, Kolakowski, Machovec, Prucha (= Gesellschaft und Theologie. Abteilung Systematische Beiträge. Band 23). Kaiser, München 1977, ISBN 3459011181 (zugleich Dissertation, Salzburg 1976).
  • als Herausgeber mit Ernst Feil: Menschsein in der Gesellschaft. Christliche Fundamente und Perspektiven (= Linzer philosophisch-theologische Reihe. Band 17). OLV-Buchverlag, Linz 1983, ISBN 385214390X.
  • als Herausgeber mit Günter Rombold: Marxismus und Christentum (= Linzer philosophisch-theologische Reihe. Band 18). OLV-Buchverlag, Linz 1983, ISBN 3852143896.
  • Mutig gegen den Strom der Zeit. Politische Heilige. Veritas-Verlag, Linz/Wien 1983, ISBN 3-85329-388-3.
  • als Herausgeber mit Gertraud Putz, Herbert Dachs und Franz Horner: Politik und christliche Verantwortung. Festschrift für Franz-Martin Schmölz (= Veröffentlichungen des Internationalen Forschungszentrums für Grundfragen der Wissenschaften. N.F.. Band 18). OLV-Buchverlag, Linz 1983, ISBN 3-7022-1849-1.
  • Hans Fronius und Oberösterreich. Eine Ausstellung und eine Aufarbeitung zum 10. Todestag des Künstlers. Vom April bis Oktober 1998, Augustiner Chorherrenstift St. Florian. Bibliothek der Provinz, Sankt Florian 1998, ISBN 3852522625.
  • Hans Fronius: Stationen am Weg. Der Kreuzweg in Thörl. Bibliothek der Provinz, Weitra 2001, ISBN 3-85252-393-1.
  • Hans Fronius: Theaterzeichnungen. Anlässlich der Ausstellungen Hans Fronius: Theaterzeichnungen in der Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum und im Stift St. Florian vom 6. November 2003 bis 6. Jänner 2004 (= Kataloge der Oberösterreichischen Landesmuseen. N.S.. Band 5). Bibliothek der Provinz, Weitra 2003, ISBN 3-85474-110-3.

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Reisinger bekam Ehrenmedaille verliehen auf meinbezirk.at vom 19. Oktober 2020 abgerufen am 25. Dezember 2021
Commons: Ferdinand Reisinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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